Beim Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca, der nunmehr Vaxzervia heißt, untersucht die EMA nach eigenen Angaben fünf Fälle des Kapillarlecksyndroms, das auch als Clarkson-Syndrom bekannt ist. Bei der nur sehr selten auftretenden Erkrankung ist die Durchlässigkeit der Kapillargefäße zu hoch, so dass Plasma austritt und es zu Ödemen und einem Abfall des Blutdrucks kommt. Auch Johnson & Johnson wurde überprüft (der eXXpress berichtete), es konnte jedoch bereits Entwarnung gegeben werden.

Das Duplizieren

Erst am Mittwoch hatte sich die EMA mit einem möglichen Zusammenhang zwischen der Astrazeneca-Impfung und dutzenden, teilweise auch tödlichen Fällen von Thrombosen befasst. Sie kam zu dem Schluss, dass der Nutzen der Impfung das Risiko überwiegt und empfahl lediglich, Blutgerinnsel künftig als “sehr seltene Nebenwirkung” des Impfstoffs aufzuführen.

Verdachtsfälle in Deutschland

In Deutschland sind bisher 42 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca bekannt. Das berichtete das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Freitagabend. Die 42 Fälle der speziellen Form sehr seltener Hirnvenenthrombosen seien bis zum 2. April gemeldet worden, in 23 Fällen sei zusätzlich eine Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen) gemeldet worden.

NEOS für neues Anmeldesystem

“Jeder Impfstoff, der von der EMA und dem nationalen Impfgremium zugelassen und empfohlen ist, ist ein guter und sicherer Impfstoff und für den Kampf gegen die Pandemie unerlässlich”, meinte Loacker gegenüber der APA. Der Abgeordnete schlägt vor, bei den Anmeldeplattformen zur Impfung ein Freiwilligensystem zu etablieren, bei dem man dezidiert angeben kann, mit allen verfügbaren Impfstoffen – egal, von welchem Hersteller – geimpft werden zu wollen. Demnach solle neben der Einordnung gemäß dem Impfplan auch die freiwillige Meldung den Impftermin bestimmen. “Wenn jemand eine Impfung mit AstraZeneca annehmen würde, warum sollte er oder sie dann warten, während andere den Termin absagen?”, argumentierte Loacker. (APA/red)