Laut eines heutigen Berichts des Senders Puls 24 soll Kujtim F. sich bereits um 18:25 Uhr am Schwedenplatz befunden haben – ganze einundhalb Stunden vor dem Attentat.

Der Privatsender zitierte aus einem Gutachten, das auf Basis von Bildmaterial aus Überwachungskameras zum möglichen Weg des Attentäters von seiner Wohnung in Wien-Donaustadt in die Innenstadt eingeholt wurde. Da die Person auf manchen Aufnahmen nur schwer erkenntlich war, wurde ein Gutachter herangezogen. Dieser kam zu dem Schluss, dass „es sich bei der wahrgenommenen Person um mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den Attentäter (…) handelt.“
Als Vergleich zog der Gutachter mehrere Aufnahmen, die kurz vor dem Anschlag von Überwachungskameras festgehalten wurden, heran. Besonders auf die Gangart, der Bewegungsablauf und die Länge des auffällig hohen Hosenabschlusses wurde geachtet.

Attentäter kam zu Fuß

Mittlerweile dürfte als gesichert anzunehmen sein, dass der IS-Anhänger von seiner Wohnung in Wien Donaustadt zu Fuß in die Innenstadt gelangte. Für die Gesamtstrecke, die siebeneinhalb Kilometer umfasst, brauchte er eine Stunde und 30 Minuten. Um 18:06 wurde er dann von Überwachungskameras in der Heinestraße erfasst, am Schwedenplatz tauchte er 18 Minuten später auf. Laut Gutachter sei diese Strecke mit einer Geschwindigkeit von 5,5km/h in 18 Minuten durchaus zeitlich machbar.

Offen bleibt bis jetzt die Frage, was er in den verbleibenden einundhalb Stunden bis zum Anschlag am Schwedenplatz machte und wo er währenddessen seine Waffen, eine AK-47 Imitation sowie eine Pistole und eine Machete, verstaute. Bis jetzt ist nur bekannt, dass er in diesem Zeitraum sein Handy auf Werkseinstellungen zurücksetzte und in einen Mistkübel schmiss.

In Wien wurden hunderte von Grabkerzen aufgestellt, um an die Opfer des Anschlags zu erinnern.APA/HELMUT FOHRINGER

Insgesamt hatte der Täter im Laufe des rund neunminütigen Anschlags 17 Menschen angeschossen. 10 weitere Personen verletzten sich auf der Flucht oder durch Splitter. Um 20:09 Uhr wurde er von der Polizei erschossen. EXXpress berichtete über seine Radikalisierung.