
Wilde Debatte um "Problembärin": Gericht stoppt Todesstrafe erneut
Erhitzte Gemüter in Norditalien: Zum zweiten Mal stoppte ein Gericht im letzten Moment die Einschläferung der Problembärin Gaia. Diese hatte vor einem Monat einen Jogger (26) getötet. Tierschützer hatten noch am Wochenende gegen die geplante Erlegung protestiert.
Zum zweiten Mal binnen drei Wochen hat ein Verwaltungsgericht in Trient eine Verordnung des Trentiner Landeshauptmannes, Maurizio Fugatti, zur Erlegung der “Problembärin” JJ4 gestoppt. Diese tötete vor einem Monat einen Jogger (26). Der Landeshauptmann hatte am vergangenen Wochenende einen zweiten Abschussbefehl erlassen, nachdem eine erste Verordnung vom Verwaltungsgericht eingefroren worden war.
Bis zur nächsten Verhandlung des Verwaltungsgerichts, an dem mindestens drei Richter teilnehmen müssen, darf die vor zwei Wochen eingefangene Bärin nicht getötet werden, teilte das Gericht mit. Wann das Gericht wieder zusammenkommt, stand noch nicht fest.
Die Proteste der vergangenen Wochen, an denen auch die italienische Film-Legende Ornella Muti teilnahm, zeigten ihre Wirkung. Der Tierschutzverband LAV hatte Fugatti und dem italienischen Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin offiziell angeboten, JJ4 unverzüglich an einen sicheren Ort zu verlegen.
Der Jogger war vor einem Montag tot an einem Forstweg in der Trentiner Gemeinde Caldes in einem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal (Val di Sole) gefunden worden. Die bereits mehrfach auffällig gewordene Bärin hat den Mann nach bisherigen Erkenntnissen getötet. Es handelt sich um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen “Problembären” Bruno. Nach einer Attacke im Jahr 2020 sollte die Bärin bereits erlegt werden, ein Gericht entschied gegen die Tötung. Die Bärin befindet sich derzeit in einem Tierschutzzentrum mit einem weiteren “Problembären”.
Nach Angaben der Provinz hat die Anzahl der Bären in dem Gebiet seit dem EU-Projekt “Life Ursus” massiv zugenommen. Statt wie geplant 50, haben sich etwa 100 wild lebende Tiere angesiedelt.
Wanderer fanden verwesenden Bären-Kadaver
Auch ein Fund in der Region lässt die Region nicht zur Ruhe kommen: Am Dienstag wurde der verwesende Kadaver eines weiteren “Problembären” in einem schwer zugänglichen Gebiet zwischen dem Molvenosee und der Gemeinde San Lorenzo Dorsino im norditalienischen Trentino gefunden. Der Trentiner Forstkorps geht anhand der Wunden von dem Angriff eines anderen ausgewachsenen Bären aus – in einer Untersuchung soll nun die genaue Todesursache herausgefunden werden.
Kommentare
Bei einem Tier soll man nicht von “Todesstrafe” sprechen. Das oberste Prinzip muss die Sicherheit der Menschen sein. Ob das Tier erlegt oder in einen Zoo oder in einen geschlossenen Tierpark verfrachtet wird, ist zweitrangig. Bei einem Tier, das getötet werden soll, kommt der große Aufschrei. Täglich werden weltweit 150,000 ungeborene Kinder durch Abtreibung getötet. Das stört niemanden.
Der Tourismus im Trentino wird sich über diese Entscheidung sicher freuen. Je weniger Touristen kommen, umso ruhiger ist es dort. Ironie Off.
Hauptsache wir füttern Mörder und diverse Schwerstverbrecher Jahrzehnte lang durch.
Man bringe den Bärenschinken!
Man muss schon dazu sagen, dass die Bärin Jungtiere bei sich hatte. Niemand weiss also, ob der Jogger nicht ein Junges z.B. mit einem Steinwurf verjagen wollte. Hört endlich mit dem leichtfertigen Töten auf! Verlegt die Bären und gut ist.
Soll die Muti die Bärin doch mit nach Hause nehmen und in ihrem Garten behalten. Und im übrigen gibt es keine Todesstrafe für einen Bären, dass ist ein Tier. Hört endlich auf Viecher zu vermenschlichen.
Dann wäre sie eine Bären-Mut(t)i. 😁
Man sollte sich mal ansehen, ob der Richter hier womöglich aufgrund von Befangenheit entscheidet.
Warum fängt man den nicht ein und schenkt ihn der Frau Muti? Ist doch eh eine gute Idee und die Dame hat sicher Möglichkeiten, dem Tier ein schönes Leben zu garantieren.
Ich glaube viel eher, wenn der Bär ihren Sohn angefallen hätte, würde sie die Entscheidungen der Landeshauptleute anders betrachten…
Hätte mir gewünscht, dass unsere Gerichte so schnell gegen Coronaverordungen vorgegangen wären, anscheinend sind Menschen nicht schützenswert. Je mehr Raubtiere wir zulassen, desto mehr Angriffe auf Menschen wird es geben, so wie eben in der Slowakei. In NÖ gibt es schon eine Abschussverordnung bei Wölfen, Blau wirkt schon.
FREIHEIT FÜR DEN BÄREN !!! Der Mensch nahm ihm einst seinen Lebensraum. Warum soll ein Affe der erst seit kurzen auf 2 Beinen geht mehr Rechte haben wie ein Bär.Der ist länger auf der Welt.
…als…
Manche Affen haben sich nicht weiterentwickelt.
Seit wann gehen Sie auf zwei Beinen, Amboß?
Die Angst der Menschen kann ich wohl verstehen. Es ist natürlich unbequem, sich mit der Natur, in welche der Mensch immer mehr eindringt, zu arrangieren. Daher ist ein Abschuss eine logische Folge für viele. Es exsiteren gut servicierte Bärengehege, in welche man das Tier bis zu seinem Lebensabend versorgen kann. Auch mit Wölfen könnte man so verfahren. Eingezäunte Großreviere schaffen, in welchen Problem-Großraubtiere Platz finden. Auch das Ansiedeln von Großraubtieren sollte mit mehr Verstand erfolgen. Freie Tiere (Bären und Wölfe) ziehen weiter und finden ohnehin nur dort Platz, wo sie ausreichend zu fressen finden. Im Grunde ist alles steuerbar heutzutage und trotzdem lässt man es zu, dass erneut Mensch gegen Tier agiert.