
Wirbel um FPÖ-Politiker: Hitlers "Mein Kampf" ist seine letzte Lektüre
Der niederösterreichische FPÖ-Lokalpolitiker Josef Gschwandegger liest nur wenig, doch das, was er liest, sorgt nun für einen Eklat. Bei einem Wordrap erklärte er sich zuletzt Adolf Hitlers ”Mein Kampf” zu Gemüte geführt zu haben. Die ÖVP fordert seinen Rücktritt.
Im Vorfeld der am 30. Jänner in Waidhofen a. d. Ybbs stattfindenden Gemeinderatswahl hat ein Sager von FPÖ-Spitzenkandidat Josef Gschwandegger für Aufregung gesorgt. Im Rahmen eines Wordraps der “Bezirksblätter” hatte der Lokalpolitiker ursprünglich angegeben, als letztes Buch Adolf Hitlers “Mein Kampf” gelesen zu haben. Gschwandegger fühlte sich zunächst falsch zitiert, räumte dann aber ein, die Hetzschrift “vor längerer Zeit gelesen” zu haben.
"Ich lese generell wenig"
Im Rahmen des “Bezirksblätter”-Wordraps waren die Spitzenkandidaten der am 30. Jänner antretenden Parteien u.a. über Freizeitaktivitäten und Lieblingslieder befragt worden. In der Kategorie “Gelesen” antwortete Gschwandegger laut dem Medienbericht mit: “Das letzte Buch, das ich gelesen habe war ‘Mein Kampf’.” Auf erneute Nachfrage der Bezirksblätter erklärte der FPÖ-Politiker am Dienstag: “Ich habe ‘Mein Kampf’ schon vor längerer Zeit gelesen. Ich lese generell wenig, vielleicht ein Buch im Jahr.”
Seitens der FPÖ Niederösterreich gab es am Dienstagnachmittag vorerst keine Stellungnahme zu den Äußerungen Gschwandeggers. Auf Anfrage meldete sich Bernhard Ebner, Landesgeschäftsführer der ÖVP Niederösterreich, zu Wort. “Wenn es um die Ablehnung des Nationalsozialismus geht, gibt es bei allen politischen Parteien in unserem Land Konsens. Es kann deshalb nur eine Konsequenz geben: Den sofortigen Rücktritt von Josef Gschwandegger als Spitzenkandidaten der FPÖ Waidhofen a. d. Ybbs.”
SPÖ: Aussage ist "provozierend dumm"
Ähnlich äußerte sich Wolfgang Kocevar, der Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich. Auch er stellte sich mit einer Rücktrittsforderung ein. “Zu erklären, ‘Mein Kampf’ sei das letzte Buch gewesen, das man gelesen habe, ist provozierend dumm. In unserem Land gibt es einen Konsens, der parteiübergreifend immer gilt: Nein zum Nationalsozialismus, dieser darf niemals verharmlost werden”, wurde in einer schriftlichen Stellungnahme festgehalten.
Aus Juristenkreisen hieß es, dass die Lektüre von “Mein Kampf” an sich nicht strafbar sei. Es bestehe aber die Möglichkeit, dass ein öffentliches Bekenntnis zum Lesen der Hetzschrift einen propagandistischen Wert haben könnte. Seitens der zuständigen Staatsanwaltschaft St. Pölten wurde auf Anfrage mitgeteilt, dass in der Causa aktuell kein Verfahren zugrunde liege.
Kommentare
Nau und kau ma doch lesn, is jo nur a Biachl und ka Woffn.Wegn dem is ma do net glei a Nazi.Mei Vatta hots a kobt und vü hobns glesn aus Interesse. Er war a ka Nazi sondern a Opfer
vo dem domolign Regime.
Und jezt san mir de aufmüpfign Ungimpftn de Opfa vo DEM Regime.
“Kapital “darf man natürlich lesen.
Ich empfehle “Manifest von Ventotene”
In welcher bizarren Clown-Welt impliziert das persönliche Auseinandersetzen mit historischen Primärquellen, dass man diesen inhaltlich beipflichtet?
Was ich nicht verstehe ist, das manche bei den Blauen immer wieder so blöd sind. Jetzt wo wir sie brauchen, schießt sich immer einer ins Knie. Eigentor. Und unsere Beiniger freuen sich und lachen. Und das Volk bleibt auf der Strecke.
Erinnere mich noch an die tolle Lesungen dieses Pamphletes durch Helmut Qualtinger! ( oder sagt man Kaltinger?)
Das Buch gehörte sogar zeitweise zur Pflichtlektüre, meine Mutter musste das noch in ihrer Schulzeit lesen und studieren. Nur weil man etwas liest, heißt das nicht, dass man mit dem Inhalt übereinstimmt. Die Rücktrittsforderungen sind lächerlich.
Es gab ja sogar Lesungen von Kabarettisten aus diesem Buch…
Wo ist das Problem?
Von Maurer bis Klenk, von Oskar Deutsch bis Michael Häupl, so wie sie alle daherreden, haben sie alle das Buch gelesen….
Das scheint deren bluebook zu sein, oder besser sie hättens gelesen, vielleicht würden sie was merken. Man erwartet halt schon, dass einer auf die Frage des letzten Lesestoffs lügt wenn es dieses Buch war. Mal schauen, vielleicht gibts auch noch liederliche Liederbücher zu finden… Vielleicht sollte man sie verbrennen, diese entarteten Lektüren, damit das nicht nochmal passiert ! Dem Bürger -schon gar nicht einem Freiheitlichen- ist ja nicht zuzutrauen, dass er richtig von falsch unterscheiden kann. Alete für den Geist für alle, bitte.