
Wurde von eigenen Eltern angezeigt: Bursch (17) in Wien verurteilt
Er soll seine Eltern mehrmals verbal und körperlich angegriffen haben, schließlich wussten sie nicht mehr weiter: Sie haben ihren Sohn (17) verhaften lassen und angezeigt. Am Landesgericht für Strafsachen in Wien wurde der Jugendliche – der seine Taten sehr bereue – nun nicht rechtskräftig zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt.
Nachdem ein Bursch (17) im Laufe seines Lebens seine Eltern oftmals verbal und physisch attackiert haben soll, wurde es den beiden zu viel. Am 2. Jänner ließ der Vater seinen Sohn im Domizil in einem noblen Wiener Bezirk festnehmen. Seitdem sitzt er aufgrund der Vorwürfe der fortgesetzten Gewaltausübung und der gefährlichen Drohung gegen die Eltern in Untersuchungshaft, berichtete der “Standard”.
Wie seine Mutter (55) berichtet, sei ihr Sohn bereits in sehr jungen Jahren “schwierig” gewesen, begonnen hat dies bereits als er ein Baby war. Mit dem Schulbeginn wurden die Verhaltensauffälligkeiten immer stärker ausgeprägt, heißt es weiter. Er habe seine Eltern beschimpft, als er im Volksschulalter erstmals stationär in einer psychiatrischen Klinik aufgenommen wurde. Kurz darauf hätte er sie auch körperlich attackiert.
Ärzte konnten nicht helfen
“Er hat mich gefühlt einmal im Monat angegriffen. Über zehn Jahre“, heißt es von seiner Mutter. Der Jugendliche bekennt sich schuldig, bestreitet jedoch die Häufigkeit, heißt es im “Standard” weiter. Als der Richter ihm Fotos von den verwüstetem Schlafzimmer seiner Eltern oder sogar Hämatome an der Hüfte seines Vaters zeigte, antwortete der Angeklagte. “Ich habe mich hilflos gefühlt. Das ist die einzige Begründung, die ich sehe“. Dazu ergänzte er: “Ich wollte meinem Vater wirklich nie etwas Schlimmes. Ich liebe ihn!“
“Er ist größer geworden, und niemand hat geholfen”, erklärt seine Mutter. Auch die Ärzte hätten keine klare Diagnose stellen können. Und betonte: “Er hat nach Hilfe gerufen, aber wir konnten sie ihm nicht geben. Auch die Psychologen nicht”.
Sechs Monate bedingte Haft
Die Eltern haben nun eine einstweilige Verfügung gegen ihren Sohn erwirkt. Diese ist ein Jahr lang gültig. Der Richter verurteilte den Burschen – der mehrmals unter Tränen beteuerte, dass ihm alles sehr leid tue –, zu sechs Monaten bedingter Haft. Das Wiener Jugendamt, seine gesetzliche Vertretung, hat ihm einen Platz in einer Betreuungseinrichtung organisiert, wo er auch nach seinem 18. Geburtstag wohnen kann.
Kommentare
Wo bleibt die Psychiatrie mit den Fähigkeiten Kranke zu heilen?
Hier ist wohl einiges schief gelaufen in der Erziehung. Ein Kind grosszuziehen ist keine Aufgabe, die man nebenbei so macht und die immer ohne “Leid”, für beide Seiten, von Statten geht. Es ist nicht leicht Regeln, Gebote aber auch Verbote zu verordnen, ohne sich dabei irgendwie komisch zu fühlen. Aber besser die Eltern tun das, als dass das Leben einem den Weg zeigt. Das ist es was Eltern tun müssen, eine Gratwanderung aus Liebe und Verständnis und dabei ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein schaffen, aber auch nicht vergessen zu lehren, nicht alleine auf der Welt zu sein und diesbezüglich auch den meist verkümmerten Muskel der Demut zu trainieren. Bläst man bloß Zucker in den Hintern, wird so ein Ergebnis wie hier leichter zustandekommen. Was hier aber konkret abgelaufen ist wissen nur die Beteiligten und wir winden uns in Mutmaßungen…
“Er ist größer geworden, und niemand hat geholfen”, erklärt seine Mutter. Auch die Ärzte hätten keine klare Diagnose stellen können. Und betonte: “Er hat nach Hilfe gerufen, aber wir konnten sie ihm nicht geben. Auch die Psychologen nicht”.
Klar und drum stellt man das eigene Kind dann vor Gericht.
Die sind ja alle zusammen nicht ganz dicht!
Viel zu milde Strafe.
Mein Rezept wäre 1 JAHR Sozialarbeit , Arbeiten jeglicher Art, zb.WC Anlagen Reinigen, Wald , bzw.Schwere Forstarbeiten., Parkanlagen säubern , etc…
Wenn er das in Russland gemacht hätte , würde er vieles Bereuen.
Da haben die Eltern wohl den Mist über die antiautoritäre Erziehung geglaubt !
Prekär ist halt, dass Eltern einen erhbelichen Eiinfluss auf die WErdung des Nachwuchses haben sollten.
Seit 68ern, Facebook und co. ist das halt kaum mehr machbar.