Der Bericht in der “Zeit im Bild 13:00”  am Samstag hatte es in sich. Noch bis Mitte Jänner herrscht die Änderung, die die ÖBB auch im Voraus bekannt gemacht hatten. Es hatte geheißen, dass Verstärkerzüge (“D-Züge”) von der Weststrecke abgezogen werden, um auf der Südstrecke Railjets zu ersetzen. Daher fallen Richtung Westen täglich drei bis vier Zugpaare aus.

Auf der Südstrecke werde es annähernd gleich viele Sitzplätze in ÖBB-Reisezugwagen geben, sagte ein Bahnsprecher vor der vorübergehenden und aufgrund höherer Gewalt notwendig gewordenen Umstellung zur APA. Jedenfalls werde es kleine Verpflegung mit Trolley geben. Kurzfristig war am Samstag keine neue Stellungnahme einholbar. Denn im “ZiB”-Bericht war von teilweise ausgefallenen Heizungen, stehenden Reisenden, einzelnen Waggons ohne Innenbeleuchtung, nicht ausgeleerten Mistkübeln, teilweise defekten WCs und Verspätungen die Rede. “So schlecht wie es jetzt war, war es noch nie. Das ist ein Skandal. Toilette gibt es überhaupt nur eine im Zug”, beklagte eine betroffene Reisende. “Der Platz war nicht reserviert, die Mistkübel sind nicht ausgeleert. Es gibt nichts zum Trinken”, sagte der nächste Passagier. “Furchtbar. Kalt. Kein Railjet wie gebucht”, so eine weitere Zugfahrerin. Bis Mitte Jänner – also just über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel – bleibe alles wie es ist, hieß es im ORF.

Immerhin: Gendern und Denglisch funktionieren

Vier Railjets waren Anfang Dezember beim Wintereinbruch durch Oberleitungsschäden und umgestürzte Bäumen beschädigt worden. Sie sollen “spätestens Mitte Jänner” nach nötigen Überprüfungen wieder für den Fahrgastverkehr bereitgestellt werden. Dann können die Railjets auf der Südstrecke wieder eingesetzt und das dort inzwischen eingesetzte ältere Wagenmaterial auch wieder für Verstärkerzüge auf der Weststrecke verwendet werden, hieß es ursprünglich. Zu Ausfällen werde es auf der Strecke von Wien über Klagenfurt, Villach und zum Teil auch weiter nach Spittal am Millstätter See weiter und Lienz in Osttirol wegen der Wagenrochaden nicht kommen.

“Alle Reservierungen, die über das ÖBB Kundinnen- und Kunden-Konto gebucht wurden, bleiben trotz Änderung des Wagenmaterials bestehen”, teilten die ÖBB bei der Bekanntgabe der Maßnahme mit. Wenigstens das Gendern scheint also noch wie auf Schienen zu laufen. Und so heißt es weiter: “Die Änderungen werden den Kundinnen und Kunden mittels Mailing (gemeint ist wahrscheinlich eine banale Benachrichtigung, Anm. d. Red.) direkt mitgeteilt. Wir entschuldigen uns für die wetterbedingten Unannehmlichkeiten und planen die Wiederaufnahme der Planverkehre ab Mitte Jänner 2024.”

Unter anderem habe der schwere und nasse Schnee am 1. und 2. Dezember dazu geführt, dass Bäume in den Gleisbereich fielen. Dadurch kam es auch zu Rissen in der Oberleitung und Züge wurden beschädigt. Vor einem neuerlichen Einsatz für Fahrgäste müssen die Züge laut ÖBB sorgfältig überprüft und danach repariert werden.

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