Ziemlich russisch: Putin lässt jetzt auch Schiffsgeschütze auf Panzer montieren
Ob Panzer oder Munition: Waffen werden im Ukraine-Krieg knapp. Doch die Not macht erfinderisch. In Russland beginnt man alte Waffen wiederzuverwerten. Jüngste Kreation: Der MT-LB Panzer mit einer Schiffskanone aus den 1940er Jahren.
Es wird eng bei den Waffenbeständen. Der Abnützungskrieg in der Ukraine verbraucht Unmengen an Munition und an Panzern. Beide Seiten kommen mit Produktion und Nachschub kaum hinterher. Die Russen beginnen deshalb mittlerweile zu improvisieren. Aus alten Bauteilen kreierten sie bereits einen neuen Panzer, der zurzeit sogar serienweise hergestellt wird.
Russland preist das Panzerfahrzeug in den höchsten Tönen, das Netz spottet
Bilder des neuen Fahrzeugs werden zurzeit auf Social-media geteilt. Von Moskau wird die Kreation in den höchsten Tönen gepriesen. Die Arbeit sei „unglaublich“ und würde der russischen Armee entscheidende Vorteile verschaffen, heißt es auf russischen Telegram-Kanälen.
Auf Twitter sorgt das gepanzerte Modell eher für Spott. „Das spricht Bände darüber, in welch erbärmlichen Zustand sich die russische Rüstungsindustrie verwandelt hat“, schreibt der Twitter-User Tendar.
Flugabwehr-Kanone war ursprünglich auf Schiffen angebracht
Vom MT-LB Panzerfahrzeug ist die Rede, auf dem die Russen die Flugabwehr-Kanone 2M-3 installiert haben – eine uralte Waffe. Die 2M-3 wurde Ende der 1940er Jahre entwickelt, wie das Magazin „Defense Express“ berichtet, und auf Booten, Minenräumbooten und Landungsschiffen eingesetzt. In seinem Turm ist eine 25-mm-Zwillingskanone mit einer Feuerrate von 300 Schuss pro Minute und Rohr installiert.
Damit ist klar: Russland recycelt seine Uralt-Bestände.
Vergleiche zum „Islamischen Staat“ drängen sich auf
Einige Militäranalysten fühlen sich bei der Konstruktion des neuen Panzers an selbstgebastelte Waffen der Terrororganisation „Islamischer Staat“ in Syrien erinnert.
„Von der Behauptung, die zweitstärkste Armee der Welt zu sein, bis zum Aufschweißen jahrzehntealter (in den 1940er Jahren entwickelter) 25-mm-2M-3-Marinekanonen auf MT-LBs, als ob es sich um eine ISIS-Zelle in der syrischen Wüste handelt“, meint auch Tendar.
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