Ergebnisse der ersten psychiatrischen Untersuchung des Mannes lagen aber vorerst nicht vor. Der nunmehr mit der Verteidigung des afghanischen Asylwerbers betraute Jurist hat seinen Mandanten bisher auch noch nicht persönlich getroffen. Bei einem ersten Versuch vergangenen Freitag habe sich der 27-jährige Afghane geweigert, seine Zelle zu verlassen, sagte er im APA-Gespräch. Zuvor hatte sich der Mann gegenüber den Ermittlern “grundsätzlich geständig” gezeigt und eine anwaltliche Vertretung abgelehnt. Er sollte deswegen einen Verfahrenshelfer gestellt bekommen, inzwischen hat aber der Wiener Jurist das Mandat übernommen.”

Glaubt an Zauberei

Ebenfalls am Freitag sei der Beschuldigte erstmals psychiatrisch begutachtet worden, sagte Springer. Die Staatsanwaltschaft hatte die Einholung eines entsprechenden Gutachtens unverzüglich in die Wege geleitet, um eine mögliche Zurechnungsunfähigkeit oder sonstige Schuldausschließungsgründe abzuklären. Den Beschuldigten schilderte der Anwalt als “kranken Menschen, der in einer Wahnwelt lebt, in der es Zauberei gibt”. Er bestätigte, dass er bei seiner polizeilichen Einvernahme auch Aussagen getätigt habe, wonach er den Koran gelesen habe und vor der verheerenden Messerattacke auf die drei Asiatinnen in einer Moschee gewesen sei, wie Medien bereits berichteten. Springer bewertet diese von dem Mann vorgebrachten “muslimischen Motive” allerdings eher als “Elemente seiner Wahnwelt”, denn besonders gläubig sei sein Mandant seiner Einschätzung nach nicht. Dieser glaube auch an “Hexen”. “Er ist überzeugt davon, dass das Messer durch Magie und Zauberei geführt wurde”, sagte Springer der Tageszeitung “Heute” (Montagausgabe).

Der Migrant hatte am 23. Februar, einem Freitagabend, mit einem Messer in dem Etablissement in der Engerthstraße ein Blutbad angerichtet, das drei dort beschäftigte chinesische Staatsbürgerinnen nicht überlebten. Eine vierte Frau konnte sich retten, indem sie sich in dem Asia Studio in einem Zimmer einschloss. Sie wurde Ohrenzeugin des Gewaltverbrechens und erlitt einen schweren Schock. Der Verdächtige wurde in einem Gebüsch vis-à-vis des Rotlichtlokals festgenommen, zu dem eine Blutspur führte, mit der Tatwaffe noch in der Hand.