3000 Quadratmeter ist es groß, das spektakuläre Kunstwerk „My Sister“. Seine Enthüllung am Freitag war gleichzeitig Auftakt für die Anti-Gewalt-Kampagne des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. „Ich hoffe, dass derartige Bilder im öffentlichen Raum zu groß sind, um übersehen zu werden“, meint Gottfried Helnwein (74), Österreichs international renommiertester Ausnahme-Künstler. „Die Menschen mögen beunruhigend und erschreckend sein, aber dies alles zu verdrängen, wäre bei weitem schlimmer, weil es den Missbrauch und all die Schmerzen weiter zulässt.“

Hyperrealistisch: Helnwein einer der bekanntesten figuratien Maler seiner generation

Vor allem durch seine hyperrealistische Malerei ist Helnwein weltbekannt. Der Weltstar der Kunstszene zählt zu den bekanntesten figurativen Malern seiner Generation. Im Herbst 2023, fünf Jahre nach seiner ersten aufsehenerregenden Ringturmverhüllung, zeigt sein aktuelles Werk „My Sister“ das blutverschmierte Gesicht eines Mädchens in überlebensgroßen Proportionen an zwei Fronten des historischen Bürogebäudes.

v.l.n.r: Dompfarrer Toni Faber, Künstler Gottfried Helnwein, Mag. Doris Schmidauer, Mag. Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, und Dr. Günter Geyer, Aufsichtsratspräsident des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.Wiener Städtische Versicherungsverein/Richard Tanzer

Helnweins Kooperation mit dem Wiener Städtischen Versicherungsverein entspringt dem gemeinsamen Anliegen, Gewalt – insbesondere jene, die Frauen und Kinder täglich erleiden – eindringlich sichtbar zu machen.

Helnwein (r.) bei der Eröffnung gemeinsam mit dem erfolgreichen Wiener Unternehmer Helmut Essl (l.)

Ausstellung bei freiem Eintritt bis 27. Oktober

Realisiert hat das Projekt der Hauptaktionär von Österreichs größter internationaler Versicherungsgruppe in enger Abstimmung mit Weltstar Gottfried Helnwein und dem österreichischen Nationalkomitee von UN Women. Österreichs „First Lady“ Doris Schmidauer, Ehefrau von Bundespräsident Alexander van der Bellen, wohnt der Enthüllung ebenfalls bei.

Begleitend zur Sonderverhüllung ist die Ausstellung „Gegen Gewalt“ im Ausstellungszentrum im Ringturm von 9. bis 27. Oktober bei freiem Eintritt zu sehen. Die Schau setzt sich schwerpunktmäßig mit situativer und häuslicher Gewalt, der Rolle der Kunst und „safe public spaces“ auseinander.