Bis auf das Tragen von Masken in Innenräumen und in öffentlichen Verkehrsmitteln wird in der Schweiz bald wenig an die Corona-Pandemie erinnern. Dabei geht es nicht nur um die Rücknahme einiger lästiger Corona-Maßnahmen, sondern um die Abkehr vom „Corona-Modus“. In Bern rechnet man damit, dass die Omikron-Welle bis Mitte Februar durch sein wird. Und dann will der Bundesrat das Ende der Pandemie einläuten.

Österreich unter Europas zögerlichsten Öffnern

Die Lage auf den Intensivstationen sowie den Normalstationen habe sich sehr entspannt, erklärt die schweizer Zeitung „Blick“. Es gebe zwar weiterhin Hospitalisierungen, aber die Verläufe seien in der Regel deutlich milder. Ähnliches ist auch in Österreich zu beobachten. Zaghaft traut sich die Bundesregierung auch in Wien nun ein bisschen zu lockern. So erlaubt der Bund den Österreichern, bis Mitternacht die Gastronomie zu besuchen.

Von echten Lockerungen kann aber kaum die Rede sein. Die Impfpflicht wird eingeführt, an Corona-Zertifikaten festgehalten. Dazu wird getestet, was das Zeug hält.

Wien bleibt vorsichtig

Dazu haben die Bundesländer noch immer das Recht, eine schärfere Gangart zu fahren, als der Bund vorgibt. Und niemand macht das lieber, als der Wiener Bürgermeister. Am Mittwoch will Michael Ludwig (SPÖ) eine Video-Konferenz mit seinem rund 20-köpfigen Expertenteam abhalten. Auf Basis dieses Treffens will Wiens Stadtchef dann zu einer Entscheidung kommen, wie es in der Bundeshauptstadt bezüglich der Corona-Maßnahmen weitergehen soll.

Personalausfälle durch Omikron

Wohin die Reise geht, zeichnet sich bereits ab. “Wien behält jedenfalls weiterhin seine Linie bei. Wir werden den Weg der Vorsicht und der Sicherheit weiter gehen”, heißt es aus dem Rathaus. Die Erklärung der Bundesregierung, die Spitalskapazitäten würden Lockerungen zulassen, lässt Ludwig nicht gelten. Im Rathaus befürchtet man, dass es durch die stark infektiöse Omikron-Variante zu massiven Personalausfällen in den Krankenanstalten kommen werde. Und ohne das ausgebildete Personal nützten auch Spitalsbetten nichts.

Hält an seinem "vorsichtigen Weg" fest: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)APA