Kaum ging die Flügeltüre zum Kongresszentrum auf, wollte ein Bodyguard des chinesischen Staatschefs seinem Chef folgen – doch eine örtliche Security rammte den chinesischen Kollegen wüst zu Seite. Diese irritierende Aktion ist komplett auf einem Video zu sehen. Die Hintergründe, warum so gehandelt worden ist, sind noch unklar.

Es gab aber noch eine weitere groteske Situation um Xi Jinping (70) beim BRICS-Gipfel, für die keine Erklärung geliefert wurde – eine verpasste Rede. Nach dem offiziellen Programm hätte der chinesische Staats- und Parteichef am Dienstag eigentlich auf dem sogenannten BRICS-Wirtschaftsforum sprechen sollen. Stattdessen trat der chinesische Handelsminister Wang Wentao auf und trug die Rede des Präsidenten vor.

Beim späteren Abendessen der Staats- und Regierungschefs nahm Xi Jinping dann teil. Auch am Mittwoch wurde der chinesische Staatschef wieder auf dem Gipfel gesehen. Er betrat zu Beginn des zweiten Tages des Treffens das Konferenzzentrum.

Eine Erklärung, warum Xi Jinping nicht zum Wirtschaftsforum erschienen war, gab es nicht. Kurios dabei: Wang Wenbin, ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums, beharrte vielmehr darauf, dass der chinesische Präsident eine Rede gehalten habe. Anschließend gab der Sprecher den Inhalt wieder. Eine andere Sprecherin des Pekinger Außenministeriums, Hua Chunying, zitierte wiederum auf Twitter aus der Rede Xi Jinpings. Auch chinesische Staatsmedien erweckten den Eindruck, der Präsident habe persönlich gesprochen.

Hinter dem Rücken von XI Jinping wird dessen Bodyguard einfach weggerammt

Verpasste Rede von Xi Jinping sorgt für Verwirrung

In der vom Handelsminister vorgetragenen Ansprache hatte Xi Jinping die USA kritisiert, ohne das Land beim Namen zu nennen. “Es gibt ein Land, das seine Hegemonie aufrechterhalten will und alles getan hat, um die Schwellen- und Entwicklungsländer zu lähmen”, hieß es in der Rede. “Wer sich schnell entwickelt, wird von ihm eingedämmt. Wer aufholt, wird behindert.”

Zur Allianz der fünf aufstrebenden Volkswirtschaften BRICS gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Die Gruppe sieht sich als Gegengewicht zum Westen unter der Führung der USA. Deshalb sollen weitere Staaten in die „Brics-Familie“ aufgenommen werden.