Gewesslers sorgloser Umgang mit Steuergeldern stößt einmal mehr auch dem Rechnungshof sauer auf. Vor allem die hohe Anzahl der Websites wird vom staatlichen Organ zur Prüfung der Finanzgebarung scharf kritisiert. Viele der 71 Websites dürften weitgehend unbekannt sein. Der Rechnungshof empfiehlt dem Ministerium daher nicht nur einen Überblick über die Gesamtkosten, sondern auch eine längst überfällige Gesamtüberprüfung. So sollten etwa Bedarf, Aktualität, Zugriffe und inhaltliche Überschneidungen der einzelnen Websites untersucht werden, fordern die Rechnungsprüfer, wie Ö1 berichtet.

Computerspiel und einfache Informationsseite

In dem Wirrwarr aus Websites tummeln sich neben der offiziellen Seite des Ministeriums auch Websites wie „Snaketrain.at“ oder „Vollamleben.at“. Bei ersterem handelt es sich um ein simples Onlinegame, das dem Ur-Alt-Computerspiel Snake nachempfunden ist, das man schon auf IBM Personal Computer in den 1980er Jahren spielen konnte. Allerdings ist die Umsetzung weit weniger überzeugend und dürfte nicht allzu viel Spielfreude wecken…

Die StartseiteScreenshot snaketrain.at
Das macht auf dem Nintendo mehr Spaß.

Vollamleben.at enthält auf einer Seite schlicht Tipps gegen das Rasen mit dem Auto.

Eine Seite mit Tipps gegen das RasenScreenshot Vollamleben.at

Hohe Kosten für Klimabonus-Website sorgte bereits für Kritik

Das Chaos in Gewesslers Ministerium ist nicht wirklich überraschend. Der eXXpress hat schon unzählige Male auf die Ausgabenfreudigkeit der grünen Ministerin hingewiesen, auch im World Wide Web. Ein Rückblick lässt erahnen, wie hoch die Summe für die 71 Websites letztlich sein dürfte. An dieser Stelle nur so viel: sehr hoch!

So kostete etwa die Seite zum Klimabonus den Steuerzahler 24.000 Euro im Monat. Aufgedeckt wurde diese ungeheuerliche Steuergeldverwendung zunächst vom Blog Klartexxt von Birgit Medlitsch. Das rief im September dann den Rechnungshof auf den Plan, der diese Kosten ebenfalls als „nicht plausibel“ bezeichnete.

789 Euro wurden pro Tag (!) für die Betreuung und Wartung der Website klimabonus.gv.at von Gewessler budgetiert. Warum eine Homepage, die nur der Information dient – nicht etwa der Abwicklung – insgesamt 948.000 Euro kosten soll, wollte auch den Rechnungsprüfern nicht einleuchten.

100.000 Euro für Allerweltsweisheiten

Empörung löste im Juli überdies ein „Informationsportal“ bestehend aus 770 Wörtern aus, auf dem man primär Allerweltsweisheiten, wie: „Digitalisierung ist kein Selbstläufer“ erfährt. 100.000 Euro hat die Plattform gekostet, wie eine NEOS-Anfrage ergeben hat: fast 130 Euro pro Wort. Das löste auch bei der pinken Oppositionspartei Köpfschütteln aus.

Im Übrigen hat die Klimaschutz-Ministerin das Netz mit neuen Domains schlicht überflutet. Von Jänner 2020 bis Juli 2023 ist unter Gewessler die Zahl an Domains des Ministeriums auf 171 angestiegen. Das hatte eine Anfrage der Betreiberin des Blogs klartexxt ergeben.

Fazit: Gewessler hat als Klimaschutzministerin Steuergelder in gewaltigem Ausmaß für allmögliche und unmögliche Projekte ausgegeben. Wie teuer das alles den Bürger letztendlich kam, wird noch zu ermitteln sein.