Der gigantische Kachowka-Damm nahe dem Mega-AKW Saporischschja wurde gesprengt. 18,2 Milliarden Kubikmeter Wasser wurden dabei freigesetzt. Aktuelle Satellitenbilder verdeutlichen das Ausmaß der Zerstörungen. Während die Aufnahmen von 4. Juni (links im Bild) zwar ein beschädigtes, aber noch funktionsfähiges Sperrwerk zeigen, ist auf den Aufnahmen von Dienstag lediglich ein gigantischer Wasserstrom zu erkennen.

Die Ukraine wirft Russland vor, den Damm aus Angst vor der ukrainischen Armee gesprengt zu haben. Der Kreml weist die Verantwortung von sich und beschuldigt seinerseits Kiew, für die Zerstörung verantwortlich zu sein. Laut mehreren Medienberichten sollen sich tatsächlich die Anzeichen verdichten, dass die Ukraine zumindest beteiligt war. Bislang gibt es jedoch noch keine offiziellen Ergebnisse.

18,2 Milliarden Kubikmeter Wasser strömen aus dem gesprengten Damm.
Der Damm vor seiner Sprengung.

Atomkatastrophe nicht auszuschließen

Auswirkungen der Flutwelle werden auch für das größte AKW Europas befürchtet. Das von Russen besetzte Kraftwerk Sapodischschja wird ausschließlich mit Wasser aus dem Staudamm gekühlt. Weitere Sorge: Die Wassermassen könnten die Stromkabel für die Pumpstation der Kühlsysteme des Atomkraftwerks überfluten. Eine Atomkatastrophe ist keineswegs auszuschließen.

Zur Erinnerung: Auch das japanische Atomkraftwerk Fukushima wurde im Jahr 2011 unter anderem von Flutwellen beschädigt, worauf große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden.