Binnen-I, Sternchen und Doppelpunkte nerven nicht nur die Österreicher. Auch die meisten Deutschen haben mit der neuen Gendersprache nichts am Hut. Er jüngst belegten das bundesweite Umfragen. Daher lässt Nehammers Forderung nach einem Gender-Verbot in der Verwaltung auch in Österreichs Nachbarland aufhorchen. „Ösi-Kanzler will Gendern verbieten“, titelt die BILD.

„Übertriebene symbolisch aufgeladene Gendersprache“

Das Ausschreiben beider Geschlechtsformen sei „sinnvoll“, die „übertriebene symbolisch aufgeladene Gendersprache“ jedoch nicht, erklärte der Bundeskanzler  – der eXXpress berichtete. Die Abschaffung dieser neuen Spezialsprache ist folglich auch Teil des „Österreichplans“, der bis 2030 durchgezogen werden soll. Näher darauf eingehen wird Karl Nehammer am Freitag bei einer Grundsatzrede in der Messe Wels vor 1500 ÖVP-Funktionären.

Bisher hat bereits die niederösterreichische Landesverwaltung in einem Erlass erklärt, auf Gender-Stern, -Gap, -Doppelpunkt und Binnen-I zu verzichten. Es gehe um leicht verständliche und lesbare Bescheide, erklärte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Das Bundesland folge hier den Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung. „Der Rat ist verantwortlich für das amtliche Regelwerk im deutschen Sprachraum. Sternchen und Co. sind eine Fantasiesprache, die in der öffentlichen Verwaltung nichts verloren hat”, erklärte die Landeschefin.

Keine Nachteile für Studenten, die nicht gendern

Ebenso hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Dezember festgehalten: „Für Bayern kann ich sagen: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen.“ Schüler und Studenten an Unis und Schulen dürften nicht benachteiligt werden, wenn sie nicht gendern.

Ganz in diesem Sinne äußert sich auch Karl Nehammer: „Gendern darf nicht prüfungsrelevant und in wissenschaftlichen Arbeiten verpflichtend vorgeschrieben sein.“