Die ganze Welt bangte im Mai und Juni um die vier kleinen indigenen Kinder vom Volk der Huitoto, die den Absturz eines Kleinflugzeuges im Gegensatz zu ihrer Mutter und dem Piloten überlebt hatten und völlig allein gestellt durch den Dschungel irrten. Selbst im Vatikan wurde für die Rettung der Geschwister Christin, Tien Noriel, Soleiny und Baby Lesly gebetet.

Suchmannschaften mit indigenen Helfern machten sich nach dem Unglück am 1. Mai auf die Suche im Regenwald Süd-Kolumbiens, fanden immer wieder Spuren der Kinder. Dann das große Aufatmen, als der Staatspräsident verkündete, dass die Kleinen gefunden worden und wohlauf seien.

Doch das war eine Fehlinformation, die verzweifelte Suche sollte noch wochenlang weitergehen.

Auch das Baby ist vollständig genesen

Am 9. Juni geschah dann tatsächlich das kleine Wunder. Sie waren zwar völlig abgemagert und erschöpft, doch die Geschwister taumelten ihren Rettern lebend entgegen. Die Bilder davon gingen um die Welt, die Frage, wie dies möglich sein konnte, beschäftigte Experten. Es bestand Einigkeit: Nur Kinder eines indigenen Volkes, die den Urwald genau kennen, hatten eine Chance zu überleben.

Und dennoch ging das bange Warten erst einmal weiter. Der Gesundheitszustand der Kinder war alarmierend, die Geschwister kamen auf eine Intensivstation eines Klinikums in der Hauptstadt Bogota. Dort wurden sie von den Pflegbekläften wochenlang liebevoll aufgepäppelt. Die ganze Nation wurde ständig über jeden noch so kleinen Fortschritt unterrichtet.

Jetzt die ganz große Erleichterung: Christin, Tien Noriel, Soleiny und Lesly wurden aus dem Krankenhaus entlassen. “Sie haben wieder zugenommen, ihnen geht es sogar sehr gut”, sagte eine Klinik-Sprecherin vor laufenden Kameras. Auch das Baby Lesly, beim Absturz des Flugzeuges noch kein Jahr alt, sei vollständig genesen, hieß es.

Die Behörden werden die Kinder noch sechs Monate in ihrer Obhut behalten. Sie kommen in ein Heim auf dem Lande. Anschließend wollen Verwandte sie adoptieren.