Immer mehr Vertreter Israels zeigen sich entrüstet über das „laute“ Schweigen der Vereinten Nationen zum Hamas-Terror in Israel. Israelische Frauen und Kinder wurden von Hamas-Terroristen am 7. Oktober ermordet oder entführt. Doch UN-Frauen- und Kinderorganisationen schweigen dazu bis heute – und kritisieren dafür umso häufiger Israel selbst.

In Isreal nicht mehr gerne gesehen: UN-Generalsekretär Antonio Guterres fiel nach dem Massaker der Hamas-Terroristen weiterhin durch anti-israelische Äußerungen auf.APA/AFP/Tchandrou NITANGA

„Niederträchtig und moralisch verwerflich“

„Schande über die UNO“, kommentierte Gilad Erdan, Ständiger Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, auf X. „Sechs Wochen lang haben die Vereinten Nationen und ihre Organisationen das Leid der Israelis, die Opfer und Geiseln ignoriert und sich ausschließlich auf die Lage in Gaza konzentriert.“ Die Weigerung der UNO den Hamas-Terror zu verurteilen sei „niederträchtig und moralisch verwerflich“.

Deutliche Worte fand kürzlich im Wiener Rathaus auch Maya Karmely Sommer, stellvertretende Missionschefin der israelischen Botschaft in Wien. Sie übte ebenfalls scharfe Kritik an den UN-Frauen- und Kinderorganisationen wegen ihres „ohrenbetäubenden Schweigens zum Schicksal der entführten Frauen und Kinder, die von den Hamas-Terroristen nach Gaza verschleppt wurden“.

Wörtlich erklärte Sommer: „Die Vereinten Nationen sind mit der Aufgabe des Schutzes von Frauen und Kindern betraut. Dies ist Teil ihrer Aufgabe. Das Schweigen, das von ihnen ausgeht, ist ohrenbetäubend. Es gibt Organisationen wie UN Women und UNICEF, deren Ziel es ist Frauen und Kinder zu schützen. Aber israelische Frauen, jüdische Frauen, jüdische Kinder zählen nichts? Die Kinder, die gefangen genommen werden, zählen nichts? Es geht nicht nur darum, dass es enttäuschend ist. Sie versagen bei der Erfüllung ihrer Aufgabe, indem sie sich nicht darum kümmern.“

140 von 208 Resolutionen gegen Israel

Überraschend ist für viele Israelis das Schweigen der UNO allerdings nicht, sondern vielmehr entlarvend. Einer von mehrern Gründen sind die UN-Resolutionen in den vergangenen Jahren, die sich schon längst primär um einen Staat drehen: Israel. So hat die UN-Generalversammlung im vergangenen Jahr insgesamt 27 Resolutionen verabschiedet, davon waren 15 (!) gegen Israel gerichtet. Im selben Jahr gab es jeweils eine Resolution gegen Nordkorea, Afghanistan, Myanmar, den Iran, den Irak, Syrien und die USA, sowie sechs gegen Russland.

Das war kein einmaliger „Ausreißer“. In den Jahren 2015 bis 2022 hat die UN-Generalversammlung 208 Resolutionen verabschiedet, davon 140 (!) gegen Israel, und gerade einmal 68 gegen den Rest der Welt. Nicht viel anders ist es beim UN-Menschenrechtsrat, der von 2006 bis 2022 in Summe 99 Resolutionen gegen Israel beschlossen hat. 41 weitere richteten sich gegen Syrien, 13 gegen den Iran, vier gegen Russland und drei gegen Venezuela.