“Es ist mir schon viele Male passiert, dass Taxifahrer mich nicht mitgenommen haben”, wird die Drag Queen, die gerne kleinen Kinder etwas aus Büchern vorliest, in „Heute“ zitiert. Sogar Verweise auf die Beförderungspflicht sollen in den meisten Fällen keine Wirkung zeigen. Das sorgt bei der Kunstfigur für Wut. Nach einer Beschwerde beim Taxiunternehmen 40100 wurde Licious vom Unternehmen eingeladen. “Wir wollten darüber sprechen, was schief gelaufen ist und was man tun kann, damit sich das nicht wiederholt”, so Generalsekretärin Eveline Hruza.

Bei der Prüfung noch kein Thema

Die Gespräche fruchteten, die Taxilenker werden künftig neben dem Wiener Straßennetz auch den Umgang mit bunten Themen erlernen müssen. Die Schulungsunterlagen werden um zwei Seiten „Diversität“ ergänzt. Geschrieben wird der neue Leitfaden von Candy Licious selbst. „Es wird um Persönliches gehen, um Diskriminierung und wie man sich dabei fühlt, aber auch um Rechtliches. Fahrer sollen erkennen, dass sie eine Dienstleistung bieten, bei der Vorurteile nichts verloren haben und man Menschen nicht nach dem Äußeren beurteilen darf”, wird die Kunstfigur, die im echten Leben Berni L. heißt, weiter zitiert.

Bis zum Herbst sollen die neuen Lerninhalte auch in der App für bereits bestehende Fahrer aufgenommen werden. Bei der Prüfung zum Taxilenker ist die Mitnahme von Drag Queens aber auch weiterhin kein Thema. “Wenn es nach uns geht gerne, aber das liegt bei der Wirtschaftskammer”, heißt es aus dem Taxiunternehmen.