Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) hat den bisherigen Imam der wieder geöffneten Tewhid-Moschee in Wien-Meidling abberufen. Das Gebetshaus war nach dem Anschlag vom 2. November 2020 geschlossen worden. Nach einer Entscheidung des internen Schiedsgerichts der IGGÖ durfte die Moschee vergangene Woche aber wieder aufsperren.

Neuer Imam soll auch Bosnier sein

Kutjum F., der Attentäter von Wien, soll sich in der Moschee radikalisiert haben (eXXpress berichtete ausführlich). Deswegen wurde sie nach dem Anschlag geschlossen. Für die IGGÖ gilt die Moschee nach einer „internen Prüfung“ nun allerdings als rehabilitiert. Eine Entscheidung, die Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) „absolut nicht nachvollziehbar und unverantwortlich“ fand.

Brisant: Der eXXpress brachte bislang unbekanntes Material über den Imam Muhammed Porca zu Tage. In Audio-Ausschnitten konnte man zum ersten Mal hören, welcher Hass in heimischen Moscheen an der Tagesordnung steht. Neben abscheulichem Antisemitismus wurde auch immer wieder zum „Heiligen Krieg“ gegen Ungläubige gerufen. Eine Anfrage des eXXpress an die IGGÖ blieb unbeantwortet, die Sprecherin wird am Freitag allerdings im „Kurier“ zitiert. Auch wenn die Vorwürfe gegen den Imam „schon viele Jahre zurückliegen“ würden, und sich dieser „seither proaktiv von extremistischen Akteuren distanziert“ habe, sei es Zeit für einen kompletten Neuanfang. Und ein solcher könne nur mit einem neuen Geistlichen gelingen. Der Vereinsvorstand zeige sich dahingehend einsichtig.

Der neue Imam, der wie sein Vorgänger ebenfalls Bosnier ist, gilt laut IGGÖ als unverdächtig.

"IGGÖ gewichtiger Bestandteil des politischen Islams"

Der eXXpress Artikel schlug hohe Wellen. So reagierte etwa auch der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp, wiederholte seine Kritik an der Islamischen Glaubensgemeinschaft.

Dass die IGGÖ diese islamistische Moschee wieder aufsperre, bestätige die Forderung der FPÖ nach einer Auflösung dieser islamischen Vertretungsbehörde. „Es ist allseits bekannt, dass die IGGÖ selbst ein gewichtiger Bestandteil des politischen Islam ist. Mit solchen Organisationen kooperiert man nicht, sondern man löst sie auf. In der IGGÖ sind legalistische Islamisten am Werk, die mit friedlichen Mitteln einen islamischen Gottesstaat durchsetzen wollen. Solche Tendenzen sind brandgefährlich und müssen in Wien und in ganz Österreich im Keim erstickt werden. Es sieht ganz danach aus, dass sich die IGGÖ mit ihren Radikalisierungstendenzen nicht mehr auf dem Boden des Rechtsstaates befindet”, so Nepp.

Geht hart mit der Öffnung der Moschee ins Gericht: Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp

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