
Nach Wahl-Debakel am SPÖ-Parteitag: Rendi-Wagner trifft nicht das Herz der Genossen
Pamela Rendi-Wagner ist wieder einmal angezählt. Ihr Ergebnis von gerade 75 Prozent beim samstägigen SPÖ-Parteitag ist ein Misstrauensvotum von immerhin einem Viertel der Delegierten. SPÖ-Niederösterreich-Chef Franz Schnabl bekräftigt, als einer der wenigen, seine Unterstützung für die Parteichefin.
Nach dem Wahl-Debakel für die ehemalige Gesundheitsministerin am Parteitag kursierten schnell Gerüchte, dass Schnabl, wie auch Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil und Nationalratsabgeordneter Max Lercher nicht für Rendi-Wagner gestimmt hätten. “Ich bedaure das Ergebnis, hätte mir eigentlich mehr Reife des Bundesparteitags gewünscht”, sagte Schnabl, der Rendi-Wagner seine “einhundertprozentige Unterstützung” versprach.
“Wir brauchen als Landespartei eine superstarke Bundespartei”, betonte Niederösterreichs SPÖ-Chef mit Verweis auf die ÖVP und eine “sehr instabile bundespolitische Lage” im Bund. Die Sozialdemokratie müsse sich nun “geeint zeigen und nach vorne schauen”.
Schnabl selbst liegt am Herzen, “die Situation der Menschen in Österreich zu verbessern und nicht nur Ergebnisse zu diskutieren”. Als thematische Schwerpunkte nannte er Arbeit, Wirtschaft, Pflege und Bildung.
Kaum Stellungnahmen aus der SPÖ
Generell ist man innerhalb der SPÖ sehr bemüht, das historisch schlechteste Wahlergebnis herunter zu spielen. So sagt der burgenländische SP-Landesgeschäftsführer Roland Fürst zu Heute: “Ja, das Ergebnis ist deutlich niedriger als 2018, aber 75 % sind akzeptabel und OK. Generell war der Parteitag laut Fürst sehr solide: “Und ja man merkte auch Kritik und Unzufriedenheit – das war spürbar und ist absolut legitim.”
Rauer Wind unter den Genossen
Auch wenn der 50-Jährigen innerparteilich schon lange, spätestens seit den Debakeln bei Europa- und Nationalratswahl kühler Wind entgegenweht, hatte man zuletzt den Eindruck, dass sich Rendi-Wagner und ihre Partei aneinander gewöhnt hätten. Selbst ihre schärfsten Kritiker gingen am Rande des Parteitags davon aus, dass sie ein akzeptables Ergebnis, das wohl bei 85 Prozent begonnen hätte, erreichen würde.
Zumindest gegenwärtig trifft die Vorsitzende das Herz ihrer Partei also nicht. Dabei ist sie eigentlich die Inkarnation des sozialdemokratischen Erfolgswegs. In finanziell schwachen Verhältnissen im Wiener Gemeindebau Per-Albin-Hansson-Siedlung groß geworden, ihre Mutter alleinerziehend, schaffte es Rendi-Wagner mit Fleiß und Ehrgeiz, zur erfolgreichen Ärztin, Spitzenbeamtin, Ministerin und letztlich sogar zur ersten weiblichen Vorsitzenden der SPÖ zu werden.
Das Problem ist nur, dass man ihr diese Vergangenheit nicht mehr anmerkt. Ihr Auftreten mutet bürgerlich an. Rendi-Wagner repräsentiert in den Augen vieler eher Oberschicht als Arbeiterklasse, da kann sie sozialdemokratisches Vokabular herunterklopfen, so oft sie will.
Kommentare
rendy führt die spö bei den nächsten wahlen an die 12 – 14% darum verschwendet kickl keine unnötige energie in die spö. rendy ist für kickl die beste politikerin in der spö. wie kommt sich ein angestellter oder arbeiter vor wenn randy die ganze energie für die vereinfachung der staatsbürgersdchaft für ausländer einsetzt. randy ist sehr gescheit, aber man muß deswegen nicht klug oder schlau sein. logisches denken – nein.
„Rendi-Wagner repräsentiert in den Augen vieler eher Oberschicht als Arbeiterklasse, da kann sie sozialdemokratisches Vokabular herunterklopfen, so oft sie will.“
Auf den Punkt. Besser kann man es nicht sagen.
Jetzt wird hin und her überlegt, wer seine Stimme nicht der Parteivorsitzenden gegeben hat….Erbsenzählerei…
ES HABEN IHR IN DER EIGENEN PARTEI 146 GENOSSEN NICHT DAS VERTRAUEN GESCHENKT!
146 SPÖler…nicht nur ein paar.
Aber, es ist schon gut so, wie es ist.
Die erste Masse an Wählerstimmen hat die SPÖ nach PRWs Entscheidung dem amtierenden BK gemeinsam mit der FPÖ das Misstrauen auszusprechen und ihn quasi aus der Regierung zu werfen, gekostet!
Aber nix daraus gelernt!
Das Anti- Kurz Programm von PRW wurde durch Krainer und Co. erweitert…Anpatzen! Anzeigen! Anfeinden!
Den Wählern draussen geht das alles auf die Nerven und offensichtlich sogar auch 146 aus den eigenen, engsten Reihen.
Was für ein Abwatschen für eine Kette voller Fehlentscheidungen!
Ich kann mir vorstellen, dass es für PRW ein trügerisches Überheblichkeitsgefühl war, damals im Mai 2019 die Macht zu haben, Kurz und Co aus dem Parlament geworfen zu haben und rausgehen zu sehen….aber hat sie nie begriffen, dass ihr diese Überheblichkeit nicht mal die eigenen Wähler verziehen haben?
Der Wähler ist sensibler, als diese SPÖ es sich das vorstellen kann.