Es wäre rückblickend besser gewesen, mit einem Quellenverzeichnis zu arbeiten, sagt die Grüne und gibt damit zu, dass ein solches wohl das Mindeste gewesen wäre. Schließlich, so der Vorwurf, hätte sie nicht nur von ihren Parteikollegen Jürgen Trittin und Joschka Fischer abgeschrieben, sondern auch von den zwei CDU Politikern Thomas Heilmann und Nadine Schön, wie die Bild berichtete.

Die grüne Kanzlerkandidatin versucht sich zu erklären

Baerbocks Erklärung, sie habe, gerade wenn es um Fakten ginge, bewusst auf öffentlich zugängliche Quellen zurückgegriffen, wirkt eher wie der verzweifelte Versuch, sich doch noch rein waschen zu können. „Aber ich nehme die Kritik ernst“, wird sie von der Süddeutschen zitiert.

Vertreter der Grünen bleiben weiterhin auf ihrer Position und verteidigen ihre Vorsitzende. Bei den beschriebenen Passagen würde es sich um allgemein zugängliche Fakten oder bekannte grüne Positionen handeln. So wäre der Abschnitt, der eigentlich aus den Federn der CDUler stammen soll und im Buch „Neustart“ vom Mai 2020 abgedruckt wurde, dem grünen Wahlprogramm entnommen. Das erschien allerdings erst ein knappes Jahr später.

Die Affäre dürfte nachhaltig schaden

Baerbock scheint die Debatte jedenfalls massiv zu schaden. Die Umfragewerte der Grünen sinken zusehends, vom Höhenflug vor wenigen Wochen ist nicht mehr viel über. Ob sich der Imageschaden bis zur Bundestagswahl noch beheben lassen kann, darf bezweifelt werden.