Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat erneut bei einer Reise einen ungeplanten Zwischenstopp einlegen müssen. Wegen einer fehlenden Überfluggenehmigung für Eritrea musste das Flugzeug, ein Airbus 321, mit der Politikerin und ihrer Delegation an Bord am Mittwoch auf dem Weg von Berlin ins ostafrikanische Dschibuti gegen 14.00 Uhr deutscher Zeit abdrehen und in Jeddah landen. In der Stadt an der Westküste Saudi-Arabiens sollten die Deutschen auch übernachten.

Vor der Landung in Jeddah war das Flugzeug mehr als eine Stunde lang über dem Roten Meer im Kreis geflogen. “Trotz aller Bemühungen haben wir leider unsere Überflugfreigabe nach Eritrea nicht bekommen”, sagte der Flugkapitän. Man müsse deshalb “in den sauren Apfel beißen” und nach Jeddah ausweichen. Die Erteilung einer Überfluggenehmigung sei auch deshalb schwierig gewesen, da es im Außenministerium von Eritrea einen Stromausfall gegeben habe, hieß es aus der Delegation.

Pleiten, Pech und Pannen

Bereits im vergangenen August sorgten Baerbocks Pannen-Reisen tagelang für Gesprächstoff. Schon die Ankündigung, von Berlin aus für eine Diskussion über Sicherheits- und Umweltfragen auf die Fidschi-Inseln zu reisen – während in der Ukraine ein Krieg herrscht – sorgte innenpolitisch für Kopfschütteln und massive Kritik. “Gerade als Grüne sollte man nicht unbedingt von Berlin bis auf die Fidschi-Inseln fliegen, um einen Termin abzuhalten, den man in fünf Minuten via Skype erledigen kann”, hieß es in sozialen Netzwerken. Am Ende musste Baerbock die lange geplante Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi in Abu Dhabi abbrechen – wegen eines Defekts an den Landeklappen des alten Regierungs-Airbus A340. Auch eine Ersatzmaschine der Bundeswehr war damals nicht zu organisieren, es ging per Linie zurück. Die beiden langstreckentauglichen Maschinen der Flugbereitschaft vom Typ A340 wurden mittlerweile ausgemustert – der eXXpress berichtete.

Jetzt geht es weiter mit dem Programmpunkt Kenia

In Folge des aktuellen Zwischenfalls änderte Baerbock das Programm ihrer Reise. Der für Donnerstag vorgesehene Besuch im ostafrikanischen Dschibuti wurde gestrichen. “Die Reise wird nach dem Tankstopp in Dschidda morgen mit dem Programmteil Kenia fortgesetzt”, hieß es am Mittwochabend aus Delegationskreisen Baerbocks.

Eigentlich hatte Baerbock am Mittwoch in Dschibuti ihren Kollegen Mahamud Ali Jussuf treffen und am Donnerstagvormittag den Hafen der Stadt besuchen wollen. Nun fliegt sie von Saudi-Arabien direkt nach Nairobi. In der kenianischen Hauptstadt wollte die Außenministerin unter anderem ein Ausbildungszentrum besuchen. Zudem war unter anderem ein Treffen mit Präsident William Samoei Ruto geplant.