Reinhold Messner, der am 8. Oktober in der Wiener Stadthalle einen Vortrag über seinen “Schicksalsberg”, den Nanga Parbat, halten wird, wurde sein Weltrekord aberkannt. Laut Guinness-Buch der Rekorde ist die Bergsteigerlegende aus Südtirol nicht mehr der erste Mensch, der alle 14 Achttausender der Erde ohne Sauerstoff bestiegen hat.

Wie der eXXpress berichtete, soll er am 24. April 1985 den zehnthöchsten Gipfel der Welt, den 8091 Meter hohen Annapurna in Nepal, nicht ganz erreicht haben. Im Irrglauben, am höchsten Punkt zu stehen, sollen Messner und seine Bergkameraden aus Versehen 65 Meter, was zwei Höhenmetern entsprach, zu früh umgekehrt sein.

Hans Kammerlander war damals dabei: Der Südtiroler, ehemals Weltrekordler für die schnellste Besteigung des Mount Everest, hat selbst zwölf der höchsten Gipfel erreicht, sechs davon gemeinsam mit Messner. Auch wenn zwischen den beiden Alpinstars auch immer eine gewisse Konkurrenz herrschte, sie gelten als beste Bergkameraden.

Kammerlander: "Der Berg war fertig. Punkt."

Kammerlander hat sich nun in den Streit um die Abererkennung eingeschaltet, nimmt Messner gegen die Angriffe in Schutz: “Jeder, der sich auskennt, weiß, dass Messner immer der Erste bleiben wird”, sagt er. Die Diskussion um die Besteigung des Annapurna sei nichts als Erbsenzählerei: “Der Berg war fertig. Punkt.” “Im Guinness-Buch der Rekorde steht wohl auch, wer am weitesten pinkelt. Da muss man nicht unbedingt dabei sein”, so Kammerlander weiter.

Egal, wie man zu Reinold Messner stehe, ob man sein Freund oder Kritiker sei: “Niemand, der auch nur a bisserl was vom Bergsteigen versteht, wird ihm das aberkennen, was er geschafft hat.”

Den deutschen Berg-Chronisten, dessen Messungen zur Aberkennung vieler Berg-Rekorde geführt hatten, nennt Kammerlander einen “reinen Wichtigtuer”.

Hans Kammerlander verteidigt Reinhold Messner.
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Kommentare

  • Helmut sagt:

    Dieses Theater wegen 2 Höhenmetern ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.

  • Mexx sagt:

    Eine negative Nachricht schmerzt, aber dennoch muss man als Erwachsener Mensch damit umgehen können. Messner ist nicht der Erste oder Einzige, der eine schlechte Nachricht erhält

  • Ralf sagt:

    Es gibt immer irgend welche Wichtigtuer die nach Jahrzehnten etwas herausfinden um sich hervor zu heben.
    Reinhold war und ist der beste Bergsteiger. Es ist ja schon immer so gewesen das jemand der Erfolg hat angegriffen wird. Reinhold ist und bleibt wie alle anderen großen Bergsteiger mein Idol und Vorbild.

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  • Kobuz sagt:

    …Herr Messner…die Hunde bellen und die Karawane zieht weiter…ich vergesse nie, wie Sie einen polnischen Bergsteiger Kukuczka in einer Reportage mit Respekt und Würde dargestellt haben…..Hut ab Herr Messner

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  • Cerberus1950 sagt:

    Du hast absolut recht, piffge! Dieser deutsche Chronist, der noch nie auch nur annähernd auf einem hohen Berg war, ist ein totaler Koffer, ein Komplexler, der keine Ahnung hat vom Bergsteigen, geschweige denn von diesen Dimensionen!

  • Janatsch sagt:

    Der Herr, der da über Reinhold Messners Rekord glaubt befinden zu müssen, ist ein komplexbeladener Wichtigtuer, der wahrscheinlich noch nie irgendeinen Berg bestiegen hat, aber groß das Maul aufreisst. Messner ist the all time greatest, das weiß jeder, einer, der niemand nach dem Mund redet und deshalb Feinde und Neider, hat, ein Mann mit Charakter eben. Sowas ist heute nicht erwünscht.
    Seine Besteigung des Everest im ALLEINGANG und OHNE Sauerstoff ist eine Leistung, die auch, oder gerade im mentalen Bereich ihresgleichen sucht.

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    1. Moser sagt:

      Mich würde interessieren wie genau dieser extremdeutsehe diese Berggipfel genau bestimmt,ich denke da muss es ja gewaltige schneeverfrachtungen geben wo ja gleich einige Meter mehr links rechts höher oder tiefer sind.vielleicht könnte man nur das Gestein messen das wäre sicher genauer.

  • Karl sagt:

    Selbst auf weitläufigen Alpengipfeln ist nicht oder kaum zu erkennen, ob es irgendwo um zwei Meter höher ist. Der deutsche Erbsenzähler soll sich schleichen. Ich kann nicht langsamer schreiben!

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  • Fast ist nicht ganz sagt:

    demnach müsste jeder Fußball der knapp am Tor vorbei geht, auch als Tor gelten! Oder jeder Weltrekord der fast geglückt wäre auch gelten. Nicht oben ist nicht oben. Hr. Messner “Ehrlich” währt am längsten!

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  • Michael sagt:

    Die Korrekten machen wieder ihre linken Spielchen 😎 Ich wäre ein Linker wenn die Linken nicht so link wären 🥹

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  • Flori Da sagt:

    Was Kammerlander sagt (“Der Berg war fertig”), ist genau die bis heute allgemein respektierte Regel im Bergsteigen: Wenn keine Schwierigkeiten mehr zwischen dem Umkehrpunkt und dem Gipfel liegen, gilt der Berg als bestiegen.

    Um es noch einmal zu wiederholen: Den dritthöchsten Berg der Welt, den Kangchendzönga (8586 m), hat *fast niemand* bestiegen, wenn’s nach dem Wichtigtuer Jurgalski geht, weil bis auf sehr wenige Ausnahmen alle Bergsteiger einige Meter unter dem höchsten Punkt umgedreht haben, um ihren Respekt vor den Göttern, die laut Glauben der Einheimischen auf dem Gipfel wohnen, zu zeigen.

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