Das Wochenmagazin “profil” berichtet: “Jetzt wird gegen einen Mann ermittelt, der das Tape veröffentlicht hat. Akten belegen, dass der Fallensteller Christian Mattura für illegale Glücksspielbetreiber arbeitete – in deren Auftrag soll er bereits früher gegen Pilnacek agitiert haben.” Eine Bestätigung dazu gibt es noch nicht.

"Habe mich dazu hinreißen lassen und den Knopf gedrückt"

Der aus Loosdorf (Bezirk Melk) stammende Unternehmer war ab 2007 zwei Jahre lang Bezirksparteiobmann in der von Jörg Haider gegründeten Partei BZÖ und trat 2008 auch als BZÖ-Spitzenkandidat für die Nationalratswahl im Wahlkreis Mostviertel an. Gegenüber den “Salzburger Nachrichten” outete er sich als Urheber der heimlichen Aufnahme. Er habe den früheren Justiz-Sektionschef schon länger privat gekannt, berichtete er. “Und als er dann an diesem Abend angefangen hat, über die ÖVP zu reden, habe ich mich dazu hinreißen lassen und habe den Knopf gedrückt. Das gebe ich zu.”

Deutscher Unternehmer sieht sich ebenfalls als Opfer des "illegalen Aktes"

Ermittelt wird nun wegen Paragraf 120 des Strafgesetzbuches (“Missbrauch von Abhörgeräten”). Um zu diesem Delikt ermitteln zu können, braucht die Staatsanwaltschaft eigentlich die Zustimmung des Betroffenen, der abgehört wurde. Die kann der mittlerweile verstorbene Pilnacek nicht mehr erteilen. Aber laut “profil” hat der dritte Mann, der in der Nacht der Aufnahme mit am Tisch saß, sein Einverständnis gegeben. Der deutsche Unternehmer bestätigte dem Magazin, dass er bei seiner Einvernahme durch das Landeskriminalamt darauf bestanden habe, da auch er Opfer des “illegalen Aktes” gewesen sei.

Das “profil” meint: “Als Christian Mattura beim Wiener Innenstadt-Italiener ‘Il Cavalluccio’, in dem sich die Reichen und Mächtigen gerne treffen, auf die Aufnahmetaste seines Handys drückte, wusste er noch nicht, dass ihn das Tape berühmt machen würde – und ihm juristische Probleme bringen könnte.”