Jetzt wird’s ernst für Arbeitslose in Österreich: Die Regierung streicht die Möglichkeit, zum Arbeitslosengeld geringfügig dazuzuverdienen. Wer arbeitslos ist, soll sich voll auf die Jobsuche konzentrieren – so das Motto von ÖVP, SPÖ und NEOS. Doch die Kritik lässt nicht lange auf sich warten. Die FPÖ spricht von sozialer Schieflage – und ortet ein klares Tabu: Die wachsende Zahl arbeitsloser Migranten werde ignoriert.

Auch die Grünen melden sich zu Wort – allerdings vor allem mit Stolz: „Alles unsere Ideen“, tönt es von der Öko-Partei. Inhaltlich liefere die neue Regierung nämlich vieles nach, was Grün bereits in der letzten Legislatur begonnen habe. Eigenlob in Dauerschleife – obwohl man gar nicht mehr regiert.

Kein Zuverdienst mehr für Arbeitslose – außer in Ausnahmefällen

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) präsentierte die Maßnahme im Rahmen der Regierungsklausur: Wer Arbeitslosengeld bezieht, kann künftig nicht mehr geringfügig dazuverdienen – außer er ist Langzeitarbeitslos (für maximal sechs Monate) oder übt bereits eine geringfügige Beschäftigung aus (diese darf weitergeführt werden, aber nur bis zur eingefrorenen Geringfügigkeitsgrenze von 551 Euro ab 2026).

Der Minister nennt klare Gründe: „Es ist leistungsfeindlich, wenn jemand mit Nebenjob und Arbeitslosengeld auf 1.800 Euro netto kommt. Das hemmt die Motivation, rasch in Vollzeit zurückzukehren.“

Hattmannsforder (r.) hält die jetzige Regelung für „leistungsfeindlich“. APA/ROLAND SCHLAGER

SPÖ lobt Pflege-Offensive – NEOS: Bildung als Schlüssel

Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) setzt auf Qualifizierung: Das Pflegestipendium soll weiterlaufen, 12.000 Menschen profitierten im Vorjahr – diese Zahl will man trotz Budgetengpässen halten. Auch Frauenförderung in Technik und Handwerk sowie die Umweltstiftung (ab 2026) bleiben aufrecht.

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) sieht die Lösung ebenfalls in mehr Ausbildung: Bei Menschen mit nur Pflichtschulabschluss liegt die Arbeitslosenquote bei über 21 Prozent. Für ihn steht fest: Ohne Bildung keine Chance am Jobmarkt.

Belakowitsch: Keiner redet von steigender Zahl arbeitsloser Ausländer

Ganz anders die FPÖ: Dagmar Belakowitsch, Klubobmann-Stellvertreterin und Sozialsprecherin, ortet eine sozialpolitische Scheinreform. Der große blinde Fleck? Migranten ohne Job.

Belakowitsch: „Ich habe kein Wort darüber gehört, wie man Asylforderer, die nur dem AMS auf der Tasche liegen, in den Arbeitsmarkt integrieren will. Die Anzahl der arbeitslosen Ausländer steigt von Monat zu Monat an. Hier sollte man Maßnahmen treffen, um diese Herrschaften möglichst rasch abschieben zu können, wenn sie nicht in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Das wäre auch ein Beitrag zur notwendigen Budgetkonsolidierung.“

Auch die Teilzeit-Tricksereien großer Betriebe kritisiert die FPÖ scharf. Viele würden Menschen offiziell nur Teilzeit anstellen, sie aber fast voll arbeiten lassen – so sparen sich Unternehmen Beiträge. Die FPÖ fordert deshalb: Volle Krankenversicherungsbeiträge für Betriebe mit hoher Teilzeitquote, und Veröffentlichung der Teilzeitquote je Betrieb – für mehr Transparenz.

Dagmar Belakowitsch (Bild, FPÖ) ortet ein Tabu beim Thema: Ausländer. APA/TANJA UNGERB…CK

Grüne: Stammt alles von uns!

Während SPÖ und ÖVP sich bei der Reform der Arbeitsmarktpolitik einig zeigen, feiern sich die Grünen selbst – obwohl sie gar nicht mehr in der Regierung sind. Markus Koza, grüner Sozialsprecher, jubelt: Pflegestipendium, Umweltstiftung, Green Jobs? Alles wir! „All diese Maßnahmen haben sich bereits in der letzten Legislaturperiode bewährt. Es ist so begrüßenswert wie nachvollziehbar, dass die neue Regierung diese fortschreibt. Grüne Politik wirkt eben.“

Doch er kritisiert auch: Die Einschränkung beim Zuverdienst gehe zu weit. Gerade bei längerer Arbeitslosigkeit könne ein Nebenjob helfen, zurück in ein reguläres Dienstverhältnis zu kommen – ein wichtiges Sprungbrett. Und außerdem handle es sich um ein Minderheitenprogramm: Nur rund zehn Prozent der Betroffenen würden überhaupt geringfügig dazuverdienen.

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Kommentare

  • Hr. Lehrer sagt:

    Ein Blick in die Wiener Taxibranche zeigt auf, wie wichtig es wäre, keine geringfügigen Jobs neben dem Arbeitslosengeld zuzulassen. 60 Stunden-Wochen für geringfügig angemeldete Taxilenker sind dort häufig anzutreffen. Feines Leben. Die SV plus AL-Geld zahlt der Steuerzahler, nebenher wird schwarz gearbeitet, dass die Schwarten krachen. Echt super. Fragt sich nur, für wen. Nebenverdienst parallel zur Al-Versicherung zu erlauben, ist eine direkte Einladung zu Pfusch und Schwarzarbeit.

  • CORDULA sagt:

    Jeder von uns hat es in der Hand sein Kreuzerl diesmal an der richtigen Stelle zu setzten!!!

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  • xxx sagt:

    Dumme Menschen erkennt man wenn sie dummes tun! Die glauben ernsthaft das bringt was! Dann wird halt der Pfusch wieder hoch Konjunktur haben! Auch wenn ihr das digitale Geld, wie China, einführt wird sich nichts ändern, dann wird halt das Tauschgeschäft wieder hochleben, wie im Mittelalter! Ich kann mich nur wiederholen!

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  • Schrecklich sagt:

    Ist der Gedanke, diesen Haufen vielleicht gar 5 Jahre ertragen zu müssen, aber es wird auch danach nichts besseres nachkommen, wie man bereits sieht, was das Ergebnis der letzten Wahl ist!

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    1. Drio sagt:

      Diese Regierung der Verlierer ist schlimmer wie Schwarz-Grün und schlimmer als alle Regierungen die wir je in Österreich erlebt haben. Der Feind der Österreicher VdB hat mit den beiden letzten Regierungen, die er zu verantworten hat, ganze Arbeit geleistet. Wir sind nun dir Letzten in der EU total und bewegen uns immer schneller Richtung Abgrund.

  • SyanDosch sagt:

    Ich habe noch nie verstanden, dass man zum Arbeitslosengeld noch etwas dazu verdienen kann, das war für mich immer schon ein Widerspruch.

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  • MeinungsFreiheit sagt:

    Mit der Grusel Koalition gehen klarerweise auch alle gruseligen Zustände weiter….!!! !!! !!!

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  • elex sagt:

    Leistungsfeindlich und Motivations hemmend ist es wirklich, wenn eine Arbeitskraft Vollzeit im Handel netto nur €1.690,-/m erhält, erst nach 6+ Jahren €2.090,-/m.
    Monatliche Kosten für einen einzelnen Wiener sind derzeit €2.000,-/m gerechnet mit 45m² Miete, Auto und Schonkost.

    Rein mathematisch könnte man also erst nach 6 Jahren mit den €90,- “Überschuß” anfangen 20 Jahre lang die Schulden zurückzahlen, die bis dahin entstanden sind … und man kann dem Arbeitslosen schon zusehen, wie er die Schuhe auszieht und den Hintern bei Onlyfans reinhält.

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  • Hansi sagt:

    krank. nachdem man auf 60% runter reduziet wird die Mieten steigen, Energiekosten, Lebensmittelpreise werden dann alle bei der MA40 landen und enteignet. undurchdacht, da kann man gleich die FPÖ wählen.

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  • Claquer sagt:

    Korrektur: Ihr Vater pflegt sich nach Abschluß dann sicher selber und entlastet so das Pflegeheim?

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  • Eurase sagt:

    Schweiz? Liechtenstein? Dänemark? Uruguay? Paraguay? Oder gar Russland?
    Kurz nach der Wahl hat Van der Bellen bereits gesagt, dass wir uns überlegen müssen, in welchem Staat wir leben wollen.

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  • Ray sagt:

    Zum Kotzen – Beamte auf dem Gipfel der Gehaltspyramide sollen länger bleiben und junge Arbeitslose warten vergebens; Nehammer wird Bankdirektor und die ganze Verar…. geht weiter….

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  • Nicht stimmig! sagt:

    Gibt es überhaupt soviele freie Stellen? Nachdem eine Firma nach der anderen zusperrt. Oder reicht es eh für eine geringfügige Beschäftigung, mit 60h Woche? Als Tellerwäscher in den Neubürger Lokalen, oder Schneidermeister für zerschlissene Kleidung, Schuhflicker in einem 1m2 Lokal der diversen EKZ … ?

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  • Susan sagt:

    Klar es muß gespart werden Dank.Ex Regierung aber bei.den Schuldiegen !!!

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  • Dauerworker sagt:

    62 ist das neu 22!
    Mein Vater 75 (!) hat gerade eine Lehre als Altenpfleger begonnen.
    Leben Sie am Mond?

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  • Arbeiten bis 70 sagt:

    Man könnte so schrittweise das Pension System ganz abschaffen.
    Bei den meisten würde sich beim den Pensionsabtrittsalter kein Anspruch mehr ergeben.
    Das erwirtschaftet Geld könnte man für die Ukraine und die Rüstung verwenden.

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  • conciliateur sagt:

    Die Aufforderung sich um eine Arbeit zu bemühen ist ja nicht falsch, nur eine zu finden und zwar einen Arbeit von der man leben kann und nicht als selbständiger Quasi- Unternehemer der Pizza ausfährt. Um dies zu ändern, müsste die Politik endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und auf die Beteiligung an Wirtschaftskriegen, Sanktion und den daraus folgenden Mehrbelastungen ( Asylwerber etc. ) verzichten und sich um die steigenden Firmenpleiten ( schaffen wohl KEINE Arbeitsplätze ) zu kümmern, was die Voraussetzung in sich birgt auch einen Arbeitsplatz zu ergattern. Als Politiker, der von der Partei- Jugend bis in den Ruhestand ein pragmatisiertes , hochdotiertes Arbeitsverhältnis gewöhnt ist, kann die wahren Probleme des “Kleinen Mannes”, naturgemäß, nur schwer verstehen.

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  • Lotte Flott sagt:

    Die 3 Ritter der _Apokalypse.

    Der _Zuwanderungs-Babler, der nach unten _Treter Stocker und die Bellizistin Reisinger.

    Genau das Gegenteil was unser Land heute braucht.

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  • Lotte Flott sagt:

    Die 3 Ritter der Apokalypse.

    Der Zuwanderungs-Babler, der Arbeitslosenbasher Stocker und die NeutraltätsBekämpferin Reisinger.

    Genau das Gegenteil was unser Land heute braucht.

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  • Gutachter sagt:

    Arthrose, Demenz und Alzheimer mit 62 sind kein Grund zu simulieren und der Wirtschaft die Gewinne kaputt zu machen..

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  • Pensionen schaden den freien Marktwirtschaft sagt:

    Wer behauptet mit 60 nicht mehr arbeiten zu können, fällt den Kapitalismus in den Rücken.

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  • conciliateur sagt:

    Das durchgehend hohe Einkommen , noch dazu ein Job auf Lebenszeit garantiert, scheint bei den Politikern zu einer Realitäts -Eintrübung zu führen. 1800 Euro minus 561 EUro ergibt ca. 1250 Euro Arbeitslosenentgeltbezug Da dieser Betrag max. 55 % des letzten Gehaltes entspricht, spricht der Minster von eine Person die knapp unter 4000 Euro btto verdient hätte. Dies ist eine Minderheit, selbst hohe Kollektivverträge haben in der Regel eine Höhe von ca.2650-2880 Euro btto. Die Masse der Menschen, gerade denen Arbeitslosigkeit durch Firmenpleiten droht, bekommen weit weniger btto. ca. 3150 netto wären 4556 btto.PS : Würden unsere Bürger tatsächlich das verdinen, das der Minister als gegeben annimmt ..dann, ja dann… hätten wir keinerlei Probleme.

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  • Ist schon seltsam? sagt:

    Bei den Migranten und NGOs wird nie “gespart”

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  • Mathilde sagt:

    Nichtssagende Statements und der Großteil der Wähler merkt das gar net.

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  • Honni sagt:

    Am besten den jetzt arbeitslosen Ex-Wirtschaftsminister Habeck nach Österreich holen. Der weiß, wie man eine funktionierende Volkswirtschaft torpediert. Die ö. Grünen werden aus dem Schwärmen nicht mehr herauskommen, besonders, wenn hier alle Firmen pleite sind.

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  • Henry sagt:

    In Deutschland landen Arbeitslose nach einem Jahr auf dem Unterstützungsniveau eines Asylanten, der nie irgendwo etwas eingezahlt hat. Ist es geplant, dieses System auch für Österreich zu übernehmen, jetzt, da der Staat pleite ist?

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  • Superartemis sagt:

    Bis jetzt habe ich noch keine Antworten gehört, was diese Regierung für dezidierte Maßnahmen für den Wirtschaftsstandort, die Wiederbelebung der Wirtschaft setzt! Nur Ankündigungen, Verkündigungen, angeblich die Vorlage eines Arbeitsprogramms bis Sommer! Warum so spät und der Sommer welchen Jahres ist geplant? Unglaublich, wie diese Dilettanten politisch dahinvegitieren! Von der ÖVP und der SPÖ war nichts zu erwarten, die bereichern sich schon seit Jahren, ohne was zu tun! Aber die großspurigen NEOS, diese goscherte, oberg’scheite MR, vegetieren jetzt auch nur dahin! Das, was diese MR bis dato zusammengebracht hat, innerhalb kurzer Zeit 30 Mio an fremde Staaten zu verschenken! Diese Regierung ist der Wurmfortsatz von Schwarz und Grün, also fatal!

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  • Frage 7 sagt:

    Sag , hat man den GRÜNEN in Summe ins Hirn geschi..en ??? Was auch immer von denen kam , das ist Käse – und die glauben tatsächlich, es sei Brauchbares dabei ?? Wie kann man nur so…. 🙁 🙁

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  • Gretl sagt:

    Ein Dashboard über a) die direkten und indirekten Kosten der Migration und b) die Rechtswidrigkeiten bei der Migration und den Privilegien wäre gut – weil transparent.

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  • Beidlfraunz sagt:

    Läuft! Alles genies im polit theater. Wenn Österreich kein Geld für die eigene Bevölkerung hat wozu importiert man dann die halbe 3.welt.Ich glaub denen sind wir egal oder sie hassen ihre eigene Bevölkerung anders kann ich mir das nicht erklären.

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  • nannyogg sagt:

    Wo spart die Verlierer-Koalition? Bei den Pensionisten und den Arbeitslosen!
    Wann folgen die Banken, die Energieversorger?
    Aber eines ist sicher – wenn sich die Grünen freuen, ist es schlecht für die Bevölkerung!

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    1. Drio sagt:

      Die Pensionisten werden bei den nächsten Wahlen dieser Horror Regierung die einzig richtige Antwort geben.

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Die Arbeitslosenzahlen steigen und die ÖVP-SPÖ-Neos-Regierung spricht immer noch keinen Migrationsstopp aus.

    Alleine das zeigt, wie unqualifiziert diese Politiker sind.

    ———

    »»»Achtung««« Hier treibt ein linker Spinner sein Unwesen. Er verbreitet unter fremde Profilnamen seine Linkspropaganda und spammt mit Kommentarkopien die Kommentarfunktion voll.

    Der „Linksfanatiker“ will hier die Kommentarfunktion stören.

    Den Profilnamenfälscher lache ich nur noch aus. 🤣️

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  • Geri sagt:

    Bei den explodierenden Firmenpleiten wünsch ich dem Dilettantenstadl viel Spaß. Die Arbeitslosenzahlen werden exorbitant in die Höhe schnellen. Realsatire auf höchstem Niveau!

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    1. Da war doch was sagt:

      Na, na, na, die Unternehmen sind doch nicht plei.te, die machen nur grad ne längere produkt.ionsfreie Pause!

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