Die sächsische Sozialministerin Petra Köpping (SPD) schließt sich den Forderungen nach einem möglichen Verbotsverfahrens gegen die AfD an. Damit stellt sie sich an die Seite der SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken.

Laut der jüngsten Umfrage (Civey) in Sachsen kommt die AfD auf 37 Prozent, die Sozialdemokraten würden mit nur 3 (!) Prozent aus dem Landtag fliegen. Petra Köpping erklärt jetzt dem “Spiegel” , dass die AfD eine „ernsthafte Bedrohung für die Demokratie darstelle.“

Köpping vergleicht die AfD mit der neonazistischen NPD. Das Verbotsverfahren sei damals gescheitert, weil sie nur geringe Wahlergebnisse erzielt habe und somit keine ernsthafte Gefahr darstelle. Im Gegensatz dazu sei die AfD stark und müsse daher als „demokratische Bedrohung“ betrachtet werden. Trotzdem mahnte sie zur Vorsicht: „Ein Scheitern wäre fatal für das gesellschaftliche Klima.“

Köpping: Populismus der AfD "zerfrisst die Demokratie"

“In der Corona-Pandemie hätte die AfD mit massiven Kampagnen gegen das Impfen und die Schutzmaßnahmen agiert. Dieser heftige Populismus zerfrisst die Demokratie“, so die Sozialdemokratin, die die “demokratischen Parteien“ jetzt in der Pflicht sieht.

Die Sorge der anderen Parteien wächst auch auf Bundesebene. Der Verfassungsschutz hat die AfD in Sachsen im Dezember als gesichert rechtsextremistisch einstuft. Sachsen ist damit nach Thüringen und Sachsen-Anhalt der dritte Landesverband mit dieser Einstufung.

Diese Entwicklung wurde bereits vor Monaten von politischen Beobachtern prophezeit: Einer ersten Debatte über ein AfD-Verbot folgt eine klare Verbots-Forderung – dann erhöhen weitere Beiträge von diversen Experten in Mainstream-Medien über “die großen Gefahren” einer Rechtspartei den Druck für den Beschluss eines Verbots. Auch Österreichs FPÖ könnte schon bald mit einer derartigen Kampagne konfrontiert sein.

Petra Köpping (65) ist SPD-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl in Sachsen im SeptemberSMS