Schon jetzt kündigen viele Österreicher Widerstand gegen die neue ORF-Steuer an, auf Social-media-Plattformen etwa und im eXXpress-Leserforum. Sie wollen keine Auskunft über ihren Haushalt geben und nicht sagen, wer für die Überweisung der ORF-Steuer zuständig sein soll. Die Bundesregierung und der ORF wollen diese Haltung mit harten Strafen bekämpfen. Selbst 5127 Einwände konnten ÖVP und Grüne nicht vom Beschluss des neuen ORF-Gesetzes im Parlament abbringen.

Zahlreiche Anrufe und Emails empörter Bürger erhielt auch Star-Anwalt Florian Höllwarth, wie er in einem neuen Video erzählt. „Man möge doch etwas gegen die Haushaltsabgabe des ORF unternehmen“, baten ihn zahlreiche Österreicher. Nun, gemeinsam mit seinem Anwaltskollegen Alexander Scheer hat er sich etwas dazu überlegt.

Anwaltsduo startet Aktion gegen ORF-Steuer im September

„Wir haben eine Idee. Wir planen etwas, das relativ zügig von uns durchgezogen werden wird“, kündigt er ein wenig kryptisch an. „Wir werden mit Sicherheit Ende August, Anfang September darüber berichten.“

Offensichtlich soll es sich um eine gemeinsame Aktion handeln, an der sich jeder beteiligen kann. „Es wird etwas sein, das sich jeder leisten kann, das niemanden etwas kostet. Der Erfolg hängt von jedem einzelnen ab. Daher beobachten Sie unsere Facebook-Accounts, unsere Postings auf den sozialen Medien. Natürlich werden wir in die Öffentlichkeit gehen.“

Man darf gespannt sein. Nach wie vor hoffen viele, es werde dem neuen ORF-Gesetz am Ende ebenso ergehen, wie der kläglich gescheiterten Impfpflicht. Auch die Kritik vieler privater Medienbetreiber an der Marktverzerrung wurde allerdings bisher ignoriert.

Ärgert sich über den Begriff Zwangsgebühren: ZiB2-Mitarbeiter Armin Wolf.

Mindestens 183,60 Euro im Jahr, bis 2180 Euro für Verweigerer

Fakt ist: Die geplante ORF-Steuer kommt viele Menschen teuer, selbst wenn sie den ZiB2-Interviewer Armin Wolf, die Talkshow-Lady Barbara Karlich, das Klimawandel-Erziehungs-TV des ORF-Wetterfrosches oder den Comic-Blödel Homer Simpson gar nicht sehen möchten.

Ab dem 1. Jänner 2024 erhält der ORF pro Jahr bis zu 789 Millionen Euro von insgesamt 4,3 Millionen Haushalten und Unternehmen. Pro Haushalt fallen monatlich 15,30 Euro an. Hinzu kommt noch in einigen Bundesländern eine Landesabgabe. Auskunft-Verweigerern drohen Strafen von bis zu 2180 Euro – und somit Pfändungen, sondern die Geldstrafen dennoch nicht bezahlt werden sogar Ersatzarreststrafen.

In Summe werden somit 183,60 Euro pro Jahr und Haushalt fällig. Im rot-pinken Wien steigt die ORF-Steuer sogar um 52,92 Euro auf 236,52 Euro, weil die Stadtregierung auf die ORF-Landesabgabe nicht verzichten will. Im rot-regierten Kärnten wird der ORF-Konsum noch teurer: Hier wird die ORF-Steuer,80 Euro im Jahr kosten, somit 62,20 Euro mehr als in Niederösterreich, wo die ÖVP-FPÖ-Landesregierung die Landesabgabe gestrichen hat.

Sammelklage bereits in Planung

Es droht eine Prozess-Lawine. Mehrere Anwälte dürften eingeschaltet werden, denn die Österreicher ziehen alle Register. Der Prozessfinanzierer LVA 24 will etwa eine erste Sammelklage gegen die Steuer unterstützen – der eXXpress berichtete. „Aufgrund medialer Berichterstattung haben uns Kunden verstärkt darauf angesprochen, dass sie es einfach nicht verstehen, weshalb sie künftig für etwas zahlen sollen, das sie gar nicht in Anspruch nehmen. Wir werden daher die Überprüfung ausgewählter Fälle durch den Verfassungsgerichtshof finanzieren“, hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens.