
Todesurteil für britische Kriegsgefangene: Jetzt sprechen die Familien
Die beiden Soldaten Shaun Pinner und Aiden Aislin lebten bereits einige Jahre in der Ukraine, als die Invasion durch Russland im Februar begann – die Briten verteidigten das Land an der Seite der Ukraine, im April wurden sie gefangen genommen und soeben zum Tode verurteilt. Ein Urteil, das die Welt als Skandal, Schande und “illegitim” einstuft – und ihre Familien am Boden zerstört.
Das Urteil des Donezker Schaugerichts, welches die beiden britischen Soldaten, die im April in russische Kriegsgefangenschaft gerieten, nachdem sie in Mariupol auf Seiten der Ukraine gekämpft hatten, schlägt weiter hohe Wellen: Sowohl Shaun Pinner (48) als auch Aiden Aislin (28) wurden – gemeinsam mit einem dritten Soldaten, der aus Marokko stammt – am Donnerstag zum Tode verurteilt (der eXXpress berichtete).
Nun äußerten sich auch die Familien der beiden Berufssoldaten – beide hatten bereits Jahre vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine gelebt und beide auch eine Ukrainerin geheiratet. Die Familien Pinners und Aislins sind am Boden zerstört, doch kämpfen weiterhin nach Kräften um das Leben ihrer Lieben.
Das britische Außenministerium teilte am Samstag im Auftrag der Angehörigen von Shaun Pinner mit, dass die ganze Familie des 48-Jährigen “am Boden zerstört und betrübt über den Ausgang des illegalen Schauprozesses durch die sogenannte Volksrepublik Donezk” sei.
Als ukrainischer Einwohner und unter Vertrag stehender Marinesoldat sollten ihm alle Rechte eines Kriegsgefangenen gemäß der Genfer Konvention gewährt werden, hieß es nach Angaben der Nachrichtenagentur PA in der Erklärung. Dazu zähle auch eine vollständig unabhängige Rechtsvertretung.
Shauns Mutter, Denise Price, 65, berichtet davon, durch einen Anruf vom Urteil ihres Sohnes erfahren zu haben. Sie ist davon überzeugt, dass Russland ihren Sohn “für Propagandazwecke benutzt”.
Seine ukrainische Frau Larysa äußerte sich in den Sozialen Medien frustriert über die “Absurdität und den Zynismus dieses faulen und falschen Ereignisses, das als Prozess bezeichnet wird”, und weiter: “Wir verstehen auch, dass die russische Propaganda diesen Fall voll ausnutzt, und dieser Zirkus wird noch lange weitergehen.”
Unterdessen soll Aslins Mutter Ang Wood von dem barbarischen Urteil erfahren haben, als sie sich im Haus der Familie in Newark im britischen Nottinghamshire die Fernsehnachrichten ansah.
Aislins Familie ist ebenso am Boden zerstört. Am Donnerstag traf sie sich mit Beamten in der ukrainischen Botschaft in London und forderte, dass Aislin “mit Respekt behandelt” werden soll. Die britische Regierung forderte die Familie des Kriegsgefangenen auf, ihn und seinen Kameraden sicher nach Hause zu bringen.
“Wir haben die Neuigkeiten aus Donezk gehört und brauchen etwas Zeit, um alles aufzunehmen. Wir lieben Aiden von ganzem Herzen. Er und Shaun sollten als Angehörige der ukrainischen Streitkräfte genauso respektvoll behandelt werden wie alle anderen Kriegsgefangenen. Sie sind keine Söldner und waren es nie”, stellte die Familie in einem Statement klar.
“Wir hoffen, dass dieses Urteil aufgehoben wird, und bitten die Regierungen des Vereinigten Königreichs und der Ukraine, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit sie sicher und bald zu uns zurückgebracht werden.” Und weiter: “Wir können uns nur vorstellen, was sie gerade durchmachen. Dies ist eine sehr beunruhigende Entwicklung und wir bitten darum, dass unsere Privatsphäre zu diesem Zeitpunkt respektiert wird.”
Kommentare
Im März war noch zu lesen:
“Am Wochenende wurde die (britische) Aussenministerin in einem Fernsehinterview mit der BBC zum Statement des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij befragt, wer als Freiwilliger in die Ukraine kommen und gegen Russland kämpfen wolle, solle dies tun.
Ob sie es unterstütze, wenn Menschen aus dem Vereinigten Königreich zum Kämpfen in die Ukraine reisten? «Absolut», sagte Truss, «die Leute können darüber selbst entscheiden.»
Mittlerweile hat Johnson Truss aufgefordert mit einem Gnadengesuch einzugreifen. Man wird sehen ob Truss jetzt tatsächlich für die Konsequenzen ihrer Aussagen einstehen wird.
Wann sprechen bei uns eigentlich mal Inländer? Zum Beispiel Familien die durch das Totalversagen der EU am Hungertuch nagen / ihren Job verloren / mit Impfschäden zu kämpfen haben? Deren Angehörige ermordet / deren Kinder vergewaltigt wurden?
absolut korrekt!
Tja, so ist das halt.
Kein Mitleid mit bezahlten Mördern.
Die Russen machen das als Abschreckungspropaganda für alle, die künftig als Söldner zum Russentöten anheuern wollen. Und wenn die Medien sagen, die Russen tuns eh nicht, dann werden die drei erst recht knallhart erschossen.
Ich glaube, die Russen haben die Faxen dicke. Heute gibts ein Video, daß der Donezk Beschuß aus Avvdivka gelöst wurde, eine dicke Wolke steht über der Fabrik in Avvdivka.
Mir tun die Soldaten leid, aber so ist der Krieg.
Die Leute hatten dort NICHTS zu suchen. Jetzt lassen sie ihr Leben für einen Krieg der sie nichts angeht. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Am Anfang des Kriegers hat Pinner gesagt er ist bereit für die Sache zu sterben und seine Frau war stolz auf ihn… Und die Medien haben ihn gefeiert
und jetzt hat er die Hosen voll…….
Die Kampfhandlungen in der Ukraine haben ja nicht erst mit dem russischen Einmarsch begonnen, sondern ziehen sich in den sog. abtrünnigen Provinzen schon seit Jahren hin. Da wurden immer Söldner gebraucht.
Keine Ukrainische Staatsbürgerschaft keinen Ukrainischen Pass.. Bezahlung für militärische Dienstleistungen.. per Definition „ein Söldner“ wo ist das Problem.. nur mit einer ukrainischen Frau Verheiratet zu sein ist rechtlich gesehen ein Bisschen zu wenig..
Meines Wissen nach, wird der Söldner Shaun Pinner in Großbritannien als möglicher Terrorist gesucht, da er für Terrorgruppen im Nahen Osten, Syrien und Irak gekämpft hat
Die “Todesstrafe” sehe ich als Abschreckungsurteil für künftige Söldner in der Ukraine – das wird wohl nicht vollstreckt werden.
Warum sollte man das nicht vollstrecken? Es ist auch eine Taktik, so lange zu drohen, bis es niemand mehr glaubt und es dann doch zu tun.
Sibirien fürchten sie um vieles mehr. In Russland ist die Todesstrafe, im Gegensatz zu den USA längst abgeschafft!
“Ein Urteil, das die Welt als Skandal, Schande und “illegitim” einstuft”. Mit Verlaub: Ein paar Journalisten, Politiker und Twitteranten im Westen sind nicht “DIE Welt”. Die beiden Herren wussten außerdem genau, was ihnen blüht, wenn sie als Söldner erwischt werden (was sollen sie als fremde Staatsbürger im Dienst der Ukraine denn sonst sein?). Die können froh sein, dass sie nicht standrechtlich erschossen wurden. So wird man sie wahrscheinlich eh beizeiten gegen irgendwelche hochrangigen Russen austauschen, die die Ukraine gefangen genommen hat.
Das machen sie vielleicht mit weiteren. Aber ich glaube schon, dass das jetzt an denen vollstreckt wird.