Die Anklage wiegt schwer: Die Staatsanwaltschaft wirft Florian A. seinen geistig beeinträchtigten Sohn vorsätzlich getötet zu haben, indem er ihn in den Hochwasser führenden Fluss geworfen oder gestoßen habe. Das Kind ertrank und wurde später tot auf einer Sandbank gefunden.

Danach soll er sich selbst eine Flasche auf den Hinterkopf geschlagen und so einen Raubüberfall vorgetäuscht haben, um seine Tat zu verschleiern.

Vater bestreitet die Vorwürfe

Der 39-Jährige bestreitet die Vorwürfe vehement. Er hatte angegeben, mit seinem Sohn spazieren gegangen zu sein und dann von einem Unbekannten überfallen worden zu sein.

Die Anwälte des Angeklagten hatten zuletzt die Ermittlungsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft scharf kritisiert. Sie sprachen von “Pannen und Fehlern” und belegten dies mit Gutachten. Die Staatsanwaltschaft wies diese Vorwürfe zurück.

Der mysteriöse Todesfall von Leon hatte auch international für Schlagzeilen gesorgt. Zunächst war von einem Raubüberfall auf den Vater ausgegangen. Die Ermittlungen waren aufwendig. Über 60 Personen wurden befragt, mehrere Sachverständigengutachten eingeholt und 100 DNA-Spuren analysiert. Zudem wurden Aufnahmen von Überwachungskameras, Datenträger wie Mobiltelefone und Laptops sowie Telefondaten ausgewertet.

Doch nach monatelangen, intensiven Ermittlungen, bei denen sich keine heiße Spur nach dem angeblichen Räuber herauskristallisierte, geriet der 39-jährige Deutsche ins Visier und wurde schließlich am 27. Februar 2023 festgenommen. Auch konkrete Ermittlungsergebnisse sollen ihn schwer belasten. Es gilt die Unschuldsvermutung.