Die Proben im Großen Festspielhaus laufen auf Hochtouren, auf dem Programm steht das selten gezeigte Werk „La Gioconda“ von Amilcare Ponchielli. Star des Abends: die russisch-österreichische Opern-Diva Anna Netrebko (52), die seit Russlands Angriff auf die Ukraine weltweit boykottiert wurde und am Samstag ihr großes Comeback feiert.

Netrebko stand seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Westen unter Kritik, weil sie als Unterstützerin von Kreml-Chef Wladimir Putin galt. Sie distanzierte sie sich schließlich ausdrücklich von Putin und seinem Militäreinsatz in der Ukraine. “Ich erkenne und bedauere, dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten”, erklärte sie dazu. Durch die Kontroversen bekam sie in zahlreichen Opernhäusern Auftrittsverbote.

„La Gioconda“ ist eine Rarität, die 1876 in Mailand uraufgeführt wurde. Seither wird sie trotz ihrer weltbekannten Melodien selten außerhalb Italiens aufgeführt. Für Dirigent Antonio Pappano ein besonderes Stück: „Die Solo-Charaktere sind sehr wichtig. Die Stimmen müssen wirklich reife Heldenstimmen sein. Sie müssen größere Persönlichkeiten sein. Ohne hervorragende Sänger ist es nicht möglich diese Oper auf die Bühne zu bringen.“