Immer verstörender sind die Details über den serienmäßigen sexuellen Missbrauch an einem Mädchen (damals zwölf Jahre alt), die nun ans Tageslicht kommen. Die 17 tatverdächtigen Jugendlichen (14 bis 19) mit Migrationshintergrund haben für ihren Missbrauch, darunter womöglich auch Gruppenvergewaltigungen, sogar ein Hotelzimmer gebucht, berichtet die Polizei. Alle Burschen sind überdies amtsbekannt!

Sexueller Übergriffe von Februar bis Juni 2023

Wie die Polizei am Freitag bei einer Pressekonferenz berichtete, befinden sich unter den 17 Tatverdächtigen zwölf minderjährige Burschen im Alter zwischen 14 und 18 und ein junger Erwachsener im Alter von 19. Zwei Verdächtige sind noch keine 14 Jahre alt, somit strafunmündig und können nicht strafrechtlich belangt werden.

Die Beschuldigten und das Opfer hatten einander über einen der Verdächtigen kennengelernt, mit dem die damals Zwölfjährige zunächst Zärtlichkeiten ausgetauscht haben soll. Über diesen kam das Mädchen in Kontakt zu den weiteren Burschen, die einander alle aus Parkanlagen in Wien-Favoriten kannten. In weiterer Folge kam es zu Übergriffen, wobei sich diese auf einen Tatzeitraum zwischen Februar 2023 und Juni 2023 erstreckt haben sollen.

Tatorte: Parks, Stiegenhäuser, Toiletten-Anlagen, Hotelzimmer

Die Missbrauchshandlungen fanden in Parks, Stiegenhäusern, Toiletten-Anlagen und im zehnten Wiener Gemeindebezirk – Wohnort des Mädchens und der meisten Verdächtigen – statt. In einem Fall wurde auch ein Hotelzimmer angemietet und das Mädchen laut Polizei von mehreren Burschen missbraucht.

Im April sei das Mädchen von einem 16 Jahre alten, aus Syrien stammenden Jugendlichen mit Gewalt zur Duldung geschlechtlicher Handlungen gezwungen worden, berichtete Florian Finda, stellvertretender Leiter des mit den Ermittlungen betrauten LKA Süd. Ob es sich dabei um eine Vergewaltigung oder ein anderes Missbrauchsdelikt gehandelt hat, „obliegt der rechtlichen Beurteilung der Staatsanwaltschaft“, sagte Finda.

Handlungen gefilmt und über WhatsApp geteilt

In der Pressekonferenz war vom Verdacht auf schweren sexuellen Missbrauch einer Unmündigen (§ 206 StGB) sowie der Herstellung von sexualbezogenem Missbrauchsmaterial eines Kindes im Sinn des § 207a StGB die Rede. Demnach hatten die Täter die inkriminierten Handlungen teilweise gefilmt und sich über soziale Medien bzw. WhatsApp-Chats gegenseitig zugeschickt. Einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde das Material laut Polizei nicht.

Das Mädchen – die Betroffene ist in der Zwischenzeit 13 Jahre alt und österreichische Staatsbürgerin – hatte im Oktober in Begleitung ihrer Mutter und ihres festen Freundes eine Polizeiinspektion aufgesucht und von den zahlreichen Übergriffen berichtet. Es wurde eine Opferschutzeinrichtung beigezogen und in weiterer Folge Anzeige erstattet. Die tatverdächtigen weisen unterschiedliche Nationalitäten auf: unter ihnen befinden sich Österreicher, Burschen mit türkischen Wurzeln, aber auch ein junger Italiener und ein junger Serbe. Sie sollen teilweise schon Vorstrafen aufweisen. In Bezug auf die Missbrauchshandlungen befindet sich aktuell keiner von ihnen in U-Haft.

Am 29. Februar wurden die 13 namentlich bekannten strafmündigen Verdächtigen zeitgleich zur Vernehmung gebracht, „um keine Absprachen zu ermöglichen“, wie Finda sagte. Die Beschuldigten – die allesamt bereits polizeibekannt waren – zeigten sich dabei nur teilweise geständig bzw. leugneten die Taten. Ein Bursch soll nicht mit der Polizei kooperiert haben – er wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt vorübergehend festgenommen. Das Mädchen, wird von einer Opferschutzeinrichtung betreut.