Bei den Äußerungen könnte man glauben, das Mitglied der „Kinderzimmer-Gang“ spreche von einem Computerspiel: „Ich habe sie zweimal gefragt, willst du Sex“, behauptet der Jugendliche (zum Tatzeitpunkt erst 15). Beim anschließenden Gruppenmissbrauch in Wien-Favoriten will er nur zugesehen haben. Alles sei in der Wohnung eines Freundes passiert. „Aber freiwillig. Ich habe sie nicht festgehalten“, zitiert die „Kronen Zeitung“ aus seinem Geständnis.

Durchwegs Migranten oder Jugendliche mit Migrationshintergrund

Zunächst waren die beiden Täter zu zweit. Dann kam noch ein dritter in das Zimmer. Doch für den Bulgaren ist das alles offenbar völlig normal: „Ich war überrascht, als sie acht Wochen später gesagt hat, ich habe sie vergewaltigt“, erklärt er. Überdies habe er nicht gewusst, dass sie erst zwölf Jahre alt ist, behauptet er. „Sie hat zu mir gesagt, sie ist älter als 14.“

Mit Handys filmen die jugendlichen Missbrauchstäter mit. Sechs von ihnen sind hier geboren. Sie haben alle Migrationshintergrund. Hinzu kommen ein syrischer Asylwerber, Türken, ein Serbe und der Bulgare, der zusieht.

Psychoanalytikerin: „Dem Mädchen wurde ihr Leben geraubt!“

Auf den Filmen sieht man acht Jugendliche und das hilflos da liegende Mädchen, das ruft: „Hör auf!“ Weitere Mittäter erpressen sie mit dem Video: „Na, wenn du mir (…) lösche ich Video auch“, steht im Ermittlungsakt der Staatsanwaltschaft.

Psychoanalytikerin Mag. Nadja Holstein spricht von „einem vielfach vergewaltigen Kind“. Ihm wurde „nicht nur die Kindheit, sondern auch ihr Leben geraubt!“ Es werden ein Leben lang unter schweren Traumata leiden. „Eine gesunde zwischenmenschliche Partnerschaft und sexuell erfüllende Beziehung ist für dieses Mädchen in späteren Jahren leider nicht mehr vorstellbar“, sagt sie gegenüber der „Krone“.

Migranten-Bande lernte sich in Parks in Wien-Favoriten kennen

Wie die Polizei am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt gab, soll sich die Jugendbande durch gemeinsames „Abhängen“ in Parks in Wien-Favoriten gekannt haben. Alle Tatverdächtigen waren bereits vor den Missbrauchstaten polizeilich bekannt, allerdings nicht wegen Sexualverbrechen, sondern wegen Gewalttaten sowie Vermögens- und Eigentumsdelikten.