In Wien herrscht weiterhin erhöhte Alarmbereitschaft, nachdem drei mutmaßliche Terroristen kurz vor Weihnachten festgenommen worden waren. Die erhöhte Terrorgefahr sorgte europaweit für Schlagzeilen. Dennoch geben Polizei und Justiz bisher nur wenige Informationen an die Öffentlichkeit. Bekannt ist mittlerweile aber immerhin: Das verdächtige Trio besteht aus zwei Männern und einer Frau. Und: Es dürfte wohl über illegale Migrationsrouten nach Österreich gekommen sein, denn es war in einer Flüchtlingsunterkunft in Wien-Ottakring untergebracht. Über die Herkunftsländer der Verdächtigen verraten Justiz und Polizei nach wie vor nichts.

Polizisten mit Sturmgewehr beim Eingang des Stephansdoms: Die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen bleiben in Wien aufrecht.APA/MAX SLOVENCIK

Mögliche Verbindung zu hochgefährlicher Terrorgruppe

Das Landesgericht für Strafsachen hat Untersuchungshaft über die mutmaßlichen Islamisten verhängt, die einem internationalen radikalislamistischen Terror-Netzwerk angehören sollen. Es handelt sich dabei um die Terrorgruppe „Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK)“. Dieser gefährlichste Ableger der Terrormiliz „Islamischer Staat“ soll Anschläge auf den Kölner Dom und den Stephansdom geplant haben.

Auch in Deutschland wurden die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren: Polizisten bewachen den Kölner Dom.APA/dpa/Sascha Thelen

Sollte sich der Verdacht erhärten, dürften die Festgenommen wohl afghanische Staatsbürger sein, was wiederum Rückschlüsse auf ihren Aufenthaltsstatus zulässt. Entgegen aller Versprechen stieg die Anzahl illegaler Migranten in der EU im vergangenen Jahr 2023 auf mehr als eine Million – der eXXpress berichtete. Im Oktober wurde sogar die höchste Anzahl an Asylanträgen seit sieben Jahren registriert.

Die Beschuldigten weisen die Vorwürfe von sich. Als Haftgründe wurden Flucht-, Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr angeführt. Zwei Beschuldigte akzeptierten die Entscheidung des Gerichts, die bis 8. Jänner rechtswirksam ist. Ein Beschuldigter legte dagegen Beschwerde ein.

Wie viele Polizeibeamte im Einsatz sind, ist nicht bekannt

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung von Terrorakten. Bei Hausdurchsuchungen wurden Datenträger der mutmaßlichen Terrorkämpfer beschlagnahmt. Deren Auswertung soll weiteren Aufschluss über die möglichen Verbindungen des Trios zur Terrorgruppe ISPK geben.

Die Sicherheitsvorkehrungen in Wien wurden als Reaktion auf die Festnahmen und die anhaltend erhöhte Terrorwarnstufe deutlich verschärft. Die Polizei setzt sowohl uniformierte als auch zivile Einsatzkräfte ein, um die Sicherheit zu gewährleisten, insbesondere bei Kirchen, religiösen Veranstaltungen und Weihnachtsmärkten. Details über die Anzahl der eingesetzten Beamten oder spezifische Sicherheitsmaßnahmen wurden bisher ebenfalls nicht öffentlich kommuniziert.