Viel Applaus holte sich Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) mit seiner Ankündigung, den Familiennachzug zu stoppen. Vollmundig angekündigt, passierte der Antrag den Ministerrat, bereits Mitte Mai könnte er durchgeführt werden. Nur handelt es sich nicht um einen Stopp, sondern lediglich um eine „Hemmung”.

Ein Antrag auf Familienzusammenführung kann weiterhin gestellt gestellt werden, auch Ausnahmen gelten, wenn europarechtliche Bestimmungen dies verlangen, etwa bei Personen, die gut Deutsch sprechen oder Kindern ohne ausreichende Bezugspersonen im Herkunftsstaat. Ein Mogelpaket, kritisierte FPÖ-Nationalratsabgeordnete Susanne Fürst auf exxpress live.

Doch wer hat durch den Familiennachzug tatsächlich das Recht, nach Österreich zu kommen? Um wieviel Personen handelt es sich überhaupt? Und welche Kosten verursachen sie dem österreichischen Steuerzahler? Wir haben alle Zahlen zusammengetragen.

Knapp 8.000 Menschen kamen 2024 durch den Familiennachzug nach Österreich

Seit 1993 gibt es in Österreich das Recht auf Familienzusammenführung. Damals beschlossen, erweist sich die Regelung ein Vierteljahrhundert später als Riesenproblem. Seit 2015 reißt die Migration nach Österreich nicht ab. Ist Asyl eine Zuflucht auf Zeit, stellt sich doch heraus, dass Menschen, die hier um Asyl ansuchen, gekommen sind um zu bleiben.

Hier die konkreten Zahlen: 7.762 Menschen kamen 2024 über den Familiennachzug nach Österreich, davon 4.817 Frauen und 2.945 Männer. Davon wiederum sind 5.331 Personen minderjährig, davon unterliegen wiederum 3.098 der Schulpflicht.

Woher kommen diese Menschen? Der Großteil kommt aus Syrien, und zwar 89 Prozent. Weit dahinter rangieren die Afghanen mit vier Prozent und drei Prozent des Familiennachzugs kommt aus Somalia. Die restlichen vier Prozent kommen quer durch aus anderen Ländern. 2023 kamen 10.642 Personen über den Familiennachzug nach Österreich, auch hier war Syrien Spitzenreiter.

Knapp achtzig Prozent Österreicher leben in Österreich

Wie wirkt sich dieser starke Zuzug nach Österreich nun auf die Bevölkerungszusammensetzung in unserem Land aus? Österreich hat aktuell 9.198.214 Einwohner, davon knapp achtzig Prozent Österreicher, zehn Prozent EU-Bürger inklusive Großbritannien und EFTA-Staaten – also Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz – sowie zehn Prozent Drittstaaten (eben Syrien, Afghanistan, Somalia, Marokko, Türkei, Irak etc.). Laut Statistik Austria lebten am 1. Jänner 2025 1.855.624 ausländische Staatsangehörige in Österreich. Interessant die Einbürgerungen: Machen Personen mit ausländischer Staatsangehöriger 20,2 Prozent der Bevölkerung aus, beträgt der Anteil im Ausland Geborener in Österreich 22,7 Prozent.

Zum Vergleich: Vor 15 Jahren setzten sich die damaligen 8.351.643 Einwohner noch aus 89 Prozent Österreichern zusammen, fünf Prozent kamen aus der EU mit Großbritannien und EFTA und nur sechs Prozent aus Drittstaaten – das war vor der ersten Flüchtlingswelle 2015.

Laut dem Innenministerium gab es im Jahr 2024 insgesamt 16.784 Zuerkennungen von Asyl und 7.673 von subsidiärem Schutz. Der Großteil der Schutzgewährungen betraf syrische Staatsangehörige (74 Prozent bei Asyl, 71 Prozent bei subsidiärem Schutz).

2.945 Männer kamen durch den Familiennachzug 2024 nach Österreich.GETTYIMAGES/vichinterlang

Erhält eine Person in Österreich Asyl, kann sie sofort ihre Angehörigen nachholen. Hier gibt es sogar eine Frist als Vorgabe vom Staat, nämlich müssen Familienangehörige im Ausland innerhalb von drei Monaten (!) nach der Zuerkennung von Asyl den Antrag auf Nachzug bei der österreichischen Botschaft stellen. Es geht also fix: Asyl zuerkannt und schon muss die Familie nachgeholt werden. Subsidiär Schutzberechtigte können ihre Familie allerdings erst drei Jahre später nachholen.

Ist der Antrag bei der österreichischen Botschaft im Heimatland eingelangt, wird er von dieser an das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) in Österreich weitergeleitet. Dort wird der Antrag geprüft und bei positivem Bescheid kann´s schon losgehen mit der Reise nach Österreich. Nach der Einreise muss umgehend ein Asylantrag gestellt werden, dieses Verfahren dauert oft über ein Jahr. Egal, denn die Grundversorgung gilt ab dem Tag der Einreise. Aufgrund der schlechten Bildung – viele sind Analphabeten in der eigenen Sprache – und der mangelnden Deutschkenntnisse  ist diese Grundversorgung für viele Zuwanderer auch die einzige Zukunftsperspektive.

APA/ Leonie Grassauer/vef/mh

Interessant auch, dass immer nur von der Kernfamilie als Familiennachzug gesprochen wird. Können Eltern, Kinder und Ehepartner nachgeholt werden, gilt das selbe jedoch auch für eingetragene Partner – gerne auch gleichgeschlechtlich – Adoptivkinder und Stiefkinder.

Ukrainer müssen in Österreich übrigens keinen Asylantrag stellen. Sie erhalten einen Aufenthaltstitel als Vertriebene, die so genannte „Blaue Karte“. Damit können sie in Österreich arbeiten und Leistungen aus der Grundversorgung erhalten, wenn sie nicht arbeiten gehen.

Die Schulen sind vor allem in Wien überlastet. Generell haben 34 Prozent der Pflichtschüler in Österreich nicht Deutsch als Alltagssprache.IMAGO/IMAGO / photothek

Der Familiennachzug zuzüglich zu den weiterhin eintreffenden Asylwerbern stellt Österreich vor große Herausforderungen, vor allem im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystem. Denn dem Familiennachzug und den Asylwerbern steht nicht nur eine Grundversorgung und die kompletten Leistungen der Krankenkassa zu, sondern zusätzlich noch Taschengeld, Wohnkostenzuschüsse, Pflegegeld, Kinderbetreuungsgeld und Familienbeihilfe. Zusätzlich muss der Steuerzahler auch noch für Leistungen wie Verfahrenskosten, Wertekurse, Orientierungskurse, Alphabetisierungskurse, AMS-Schulungen, Schul- und Kindergartenplätze, Deutschförderung, Orientierungsklassen, zusätzliche Lehrer, Förderungen und Integrationsmaßnahmen und bis vor kurzem auch noch für den Klimabonus in die Tasche greifen.

Eine genaue Aufstellung, wie hoch diese Gesamtkosten sind, gibt es übrigens nicht. Diese sind „nicht eruierbar”, wie eine Anfragebeantwortung an die FPÖ diesbezüglich ausfiel – exxpress berichtete.

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Kommentare

  • MP sagt:

    Schöne Fotos vom Wiener Leben.

  • Ich nehme an diese Fotos wurden in Istanbul aufgenommen und nicht in Wien. sagt:

    Anders wäre es eine Riesensauerei unserer Regierung.

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  • Mir kommt das Speiben sagt:

    Bitte nicht böse sein.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Wir brauchen eine FPÖ-Regierung.

    Zu unserem eigenen Schutz.

    ———

    »»»Achtung««« Hier treibt ein linker Spinner sein Unwesen. Er verbreitet unter fremde Profilnamen seine Linkspropaganda und spammt mit Kommentarkopien die Kommentarfunktion voll.

    Der „Linksfanatiker“ will hier die Kommentarfunktion stören.

    Den Profilnamenfälscher lache ich nur noch aus. 🤣️

    0× „kritischer Fehler“

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    1. xxx sagt:

      fpö kann da auch nicht mehr wunder wirken, solang eu die regeln aufstellt. alle, ohne ausnahme, winden sich ja wie aale und stottern herum, wenn man sie fragt: “öxit ja oder nein?”

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  • uiii sagt:

    ich glaub, ich träum? lebt ihr alle nur in noblen gegenden, wo euch das heut erst nach statistiken auffällt? ich leb seit jahrzehnten mitten im multikulti und mir ist bewusst, dass das alte wien längst geschichte ist und in einigen jahren die zugereisten, aufgrund ihrer mehrheit, vermutlich nicht nur in wien, das sagen haben werden und wiener parteien aller sorten werden dann weder gebraucht, noch gewählt. ist doch deutlichst absehbar?

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  • Bastler sagt:

    Die ÖVP arbeitet daran im Auftrag der EU kräftigst daran mit. Die einzigen Sorgen die sie haben ist wie sie uns das alles wieder mit scheinheiligen Worten erklären

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  • VOLKSCHULE sagt:

    Volkschule 2.Klasse (damals noch 100% Einheimische)
    Wenn immer mehr konsumieren und immer weniger einzahlen dann haben wir ein Problem.

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  • Andreas sagt:

    Am Österreichischen Volk werden dem Eindruck nach Verbrechen nach Völkerstrafgesetzbuch §6 und §7 begangen. Die Wahrheit ist Kein Zensurgrund lieber exxpress. Und kein kritischer Fehler.

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  • Schluss mit lustig sagt:

    Nachdem die laut Telefonierenden im übervollen Bus, mit vier bis fünf Kindern im Anhang, sogar den bisher verschont gebiebenen Bobo-Bürgern im Wiener Speckgürtel sichtlich auf die Nerven gehen, kann man annehmen, dass jetzt auch für diese Schluss mit lustig ist. Dabei musste ich direkt schmunzeln, als der Herr, der immer und für alles Verständnis aufbringt, kurz die Nerven weggeworfen hatte.

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    1. frau für ziege sagt:

      ..du kann sprechen bitte danke ?
      ziege mit stiefel für frau …?
      du kann zurück , brauchen hilfe ?
      gemmagemma …

  • Polipoli sagt:

    Schön war es in Kaisers Zeiten!

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    1. Blues sagt:

      @Polipoli: War nicht alles so goldig in Kaisers Zeiten. Das Islamgesetz stammt von ihm. Zwar damals noch eingeschränkt auf den “hanafitischen Ritus”, aber das hat man vor ein paar Jahren auf alle islamischen Strömungen ausgeweitet.
      Die Beamten waren auch eine Erfindung von ihm. Die Auswirkungen von beidem sieht man am deutlichsten im roten Wien.

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      1. Hofrat a.D. sagt:

        @Blues : wie typisch für alle Lin.ken verschweigen Sie folgende Bau.ten des Kaisers :
        Alle Bahnstrecken
        Hofburg
        Ringstrasse
        Naturhistorisches
        Kunsthistorisches
        Parlament
        Rathaus
        Burgtheater
        Universität
        Votovkirche
        Volksgarten
        Wiener Oper…..
        Wie geschichtsvergessen und zornerfüllt muß man sein, solche fast ewige Monumentalbauten nicht zu erwähnen, bzw. verschweigen zu wollen !??

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        1. Blues sagt:

          @Hofrat a.D.: Bin weder geschichtsvergessen noch zornerfüllt.
          Wenn es Sie glücklich macht, nur die glänzende Seite der Medaille zu betrachten, dann will ich Sie nicht abhalten.
          Es gibt nur immer auch eine zweite Seite z.B. der 1.W.K., der niemandem glücklich gemacht und außer Verluste gar nichts gebracht hat.
          Der altersschwache Kaiser hat damals nur auf seine Generäle vertraut, die den Krieg wollten. Er hätte damals besser an Karl abgeben sollen.

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