Die Neos können einem wirklich leid tun. Erstmals in der Regierung, wird gleich nach einem Monat der ehemalige Bundeskanzler Karl Nehammer von Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) mit einem Top-Job versorgt. Ab September wird der Ex-ÖVP-Chef in Luxemburg als Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank mit Milliardenbeträgen jonglieren und für den Wiederaufbau der Ukraine und Strukturhilfen in Südosteuropa zuständig sein. Mit einem Universitätslehrgang für Politische Kommunikation in Krems dürfte Nehammer nicht die besten Qualifikationen für diese heikle Besetzung vorweisen. Der Eindruck, dass es sich um einen klassischen Postenschacher handelt, drängt sich auf.

Bitter für die Transparenzpartei Neos, die seit ihrer Gründung massiv gegen Postenschacher in der Regierung und im öffentlichen Dienst auftreten. Nun sind sie selber Teil der Regierung, also in den Augen der Öffentlichkeit für die Nehammer-Besetzung mitverantwortlich. Dagegen wehren sie sich nun und gehen auf Distanz zur Entscheidung des Finanzministers.

Die Neos unter Klubobmann Yannick Shetty waren nicht in die Entscheidung der Besetzung von Nehammer eingebunden.APA/HELMUT FOHRINGER

„Die Position im Direktorium der EIB (Europäische Investitionsbank, Anm.) ist keine Position, die in die gemeinsame Kompetenz der Bundesregierung fällt”, stellt der pinke Parlamentsklub gegenüber exxpress klar. „Das alleinige Nominierungsrecht obliegt dem Bundesministerium für Finanzen. Offiziell bestellt wird das Mitglied des Direktoriums vom Rat der Gouverneure aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten.”

Auch im Finanzministerium wird exxpress bestätigt, dass die Nominierung von Karl Nehammer ausschließlich dem Finanzminister obliegt.

Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ, l.) nominierte Karl Nehammer (ÖVP) für den hoch bezahlten Top-Job in Luxemburg. Ob er auf Geheiß seines Parteichefs Andreas Babler (r.) handelte, ist nicht bekannt.APA/HELMUT FOHRINGER

Trotzdem ist bei den Neos der Unmut über die Besetzung groß. Man weiß um die schiefen Optik und ist um Schadensbegrenzung bemüht. „Zum ersten Mal hat die Bundesregierung all jene Positionen, die durch die Bundesregierung – in manchen Fällen zusammen mit dem Parlament – zu besetzen sind, transparent im Regierungsprogramm angeführt”, erklärt eine Sprecherin dem exxpress. „Dabei wurde auch ausgeschildert, welcher Partei ein Vorschlags- bzw. Nominierungsrecht zukommt. Geheime Sideletter bei Positionen, die in die gemeinsame Kompetenz der Bundesregierung fallen, gibt es nicht mehr. Aus unserer Sicht ein großer Fortschritt bei Transparenz und Objektivität.” Diese Objektivität sollte sich auch die SPÖ zu Herzen nehmen.

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Kommentare

  • Sophie sagt:

    Dieser Verein soll schleunigst zurück treten, die sind samt den B P untragbar! Da speibst dich ja jeden tag x-mal an

  • Wutbuerger sagt:

    Glauben die Neos samt den Shetty wirklich das sie da so einfach herauskommen? Nein , die Neos sind in der Regierung und damit haben sie diese Entscheidung genauso zu verantworten wie die SPÖ und ÖVP. Hoffe sehr das es bald Neuwahlen gibt denn den Postenschacher der hier und jetzt abläuft hält keiner aus.

  • MK Ultra GW sagt:

    Ziel ist es, die EU noch schneller an die Wand zu fahren?! Wie soll man dann diese “Nominierung” sonst verstehen?

    Kein kritischer Fehler, nur kritischer Kommentar!

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  • wolf 1 sagt:

    Einer der ein ganzes Land ruiniert hatt, bekommt noch so einen hochbezahlten Job.Noch dazu einer,der nicht die geringsten Fähigkeiten dazu hatt.
    Sagt mal ,ihr ganzen Dilletanten ,gehts noch,habt ihr schon noch alle Latten am Zaun ????

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    1. Flüchtling sagt:

      Diejenigen die diese Leute gewählt haben sind genauso schuld daran wie die Akteure! Leute lernt endlich dass diese Parteien nur das Schlechteste für uns wollen und für sich selber das Beste – von uns gestohlen!

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      1. Olperer sagt:

        Unter einen FPÖ Finanzminister hätte er diesen Job nicht bekommen.
        Vielleicht auch deshalb der Bruch von der ÖVP bei den Regierungsverhandlungen mit der FPÖ.

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  • Machiavelli sagt:

    Wie, kann man Distanz Einfordern, an einer Causa die man vorab Unterzeichnet hat ? Mit dem Argument- “Ich war zwar dafür, aber wusste nicht WOFÜR ich da eigentlich was” ?
    Heisl- Partie passt, glaube ich ?

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  • Mag. iur. Anton FRISCH sagt:

    Typisch NEOS – sie sind Teil der Regierung – jetzt wollen sie von diesem Postenschacher nichts mehr wissen.

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  • Andreas sagt:

    So ist das mit den Moralisten. Sobald die Moral etwas kosten würde genügt eine lauwarme Distanzierung. Warum zeigt man nicht klare Kante. Entweder nehammer wird zurückgezogen oder man verlässt die Koalition. Aber da sind wir wieder bei Hemd und Rock.

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  • Gretl sagt:

    Distanz trifft nich ..ekelhaft schon eher……

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  • elex sagt:

    Die Wurstfarbenen stehen hald zur Bedeutung ihrer Parteifarbe: Wurscht.

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  • Giftzwerg sagt:

    Ob die NEOS behirnt haben, dass sie nur zur Absicherung der Mandatsmehrheit dienen?
    Steigbügelhalter nennt man das.

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  • falcostattgecko sagt:

    Komödiantenstadl der Dampfplauderer es ist nicht mehr zum aushalten! Diese schä b ige Heuchlertruppe zum katzen!

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  • MeinungsFreiheit sagt:

    Reine Heuchel- Show der NEOS….
    In Wahrheit wollen sie selbst solche Posten in der EU.
    Außerdem haben sie jetzt etwas gut bei der ÖVP….
    Sicher nicht im Sinne der normalen Steuerzahler…

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  • Wolfgang Achtsnit sagt:

    Ja so ist es – zuerst verabschiedet sich der Finanzminister – und bekommt nach dem er so viele Schulden gemacht hat nach Brüssel um einen besserbezahlten Job anzutreten – dann sagt der Bundeskanzler – mit der Fpö will er nicht und verabschiedet sich aus der Politik – HA HA – und dann schlägt der ROTE den SCHWARZEN für den hochbezahlten Job vor. So ist es und alle stimmen zu – diese Leute wollen ja auch einmal versorgt werden – in der Privatwirtschaft müssten alle Leistung zeigen – aber in der Politi – geht es auch so – egal ob Scharz – Rot oder Pink – das nächste Mal stimmen andere mit

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    1. Andreas sagt:

      Vergessen Sie bitte nicht die Auszeichnung welche er von Sascha bekommen hat. Das goldene Verdienstkreuz für besondere Verdienste um die Republik.

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  • Die NEOS sind eine neomarxistische sagt:

    Oligarchenpolitsöldnerpartei

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  • Hoffmannsghost sagt:

    Es ist ein großer Club, und du bist kein Mitglied.

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  • Wahrheitsfreund sagt:

    Interessant wäre zu erfahren, welches Gegengeschäft es (für die roten) dafür gab !
    Komisch die Reaktion der pinken, die bekanntlich bei den Verhandlungen mit dabei waren und wohl wissen wie ihre einstige Heimatpartei tickt, aber jetzt “empört” sein wollen.
    Die wussten sicher Bescheid, sahen aber darüber hinweg, weil es ja auch um ihre Pöstchen ging, die die ansonst NIE erhalten hätten !

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  • Massoni sagt:

    Auf Distanz gehen ist zu wenig. Viel zu wenig. Ich kann mir vorstellen dass es den Gründer dieser Partei gerade nicht sehr gut gehen wird. Nun die NATO Beate hat alles erreicht. Sie ist Strolz los geworden und Ministerin ist sie auch geworden. Da kann man schon alle Grundsätze über Bord werfen. Es ist der Anfang vom Ende Beate.

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  • SchallundRauch sagt:

    NEOS = wir sind bereit Verantwortung zu übernehmen.

    Auch NEOS = nein dafür ist NUUUUR der Finanzminister verantwortlich.

    Geh bitte hauts eich üba de heisa!

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  • SchallundRauch sagt:

    Die NEOS versuchen Schadensbegrenzung und verlieren dadurch die letzte Glaubwürdigkeit.

    Wenn es stimmt das der Deal im Koalitionsabkommend steht, dann haben sie es mitzuverantworten und nicht unbedingt der Herr Matterbauer.
    Der hat das nämlich sicher nicht ausgemacht, so fair sollte man schon sein!

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    1. Ich mein ja nur sagt:

      Nein, Marterbauer ist da nicht persönlich verantwortlich – den Deal hat nämlich Ludwig ausgehandelt. So hinten herum, dass ihm das bei der Wien-Wahl nicht schaden kann. Der hat dieses längst abgewählte Gemauschel der Sozialpartner wieder ins Leben gerufen. Und die Pinken mittendrin – die ja diese Vetternwirtschaft nicht mehr wollten – eigentlich. Aber dann kam der Außenministerposten direkt auf sie zu, was sollte die arme Frau da machen. 😅

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  • Lüge und Wahrheit sagt:

    Der Schwarz-Rote Filz hat wieder seine Tätigkeit aufgenommen, wo er vor Jahren aufgehört hat! Die NEOS brauchen sich nicht zu distanzieren, denn es ist unglaubwürdig, daß sie hier nicht hätten eingreifen können! Es noch immer tun können!

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  • GF 99 sagt:

    Sollten die Neos nur ein bisschen Rückgrat haben, dann Koalition beenden und Neuwahlen.

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  • Bauer sagt:

    Jetzt wird der Dümmste begriffen haben warum es keinen Freiheitlichen Finanzminister und Innenminister geben durfte.

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    1. Michael P. sagt:

      Sicher nicht. Wären jetzt Wahlen, würden wieder welche Rot und Schwarz wählen.

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  • Eurase sagt:

    Die NEOS könnten diesen Postenschacher unterbinden indem sie sich aus dieser Koalition zurückziehen und Neuwahlen ausrufen.

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    1. Wahrheitsfreund sagt:

      Das werden die NIE tun, da sie wissen, das sie dann sehr lange Zeit keiner Regierung angehören und somit hohe Posten bekommen würden. Um nichts anderes ging es aber der N.a,t,o-Boa und ihren Vasallen, fast genau so wie in Berlin !

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  • Steiner franz sagt:

    Nur noch zum schämen

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  • Elli sagt:

    Wie heißt es so schön: ” Mitgefangen Mitgehangen”.
    Sie wollten ja unbedingt dabeisein, also sind sie auch für alles was passiert mitverantwortlich.

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    1. anomis sagt:

      Na die NEOS, putzen wider alles weg was ihnen unangenehm ist. Sie wollten unbedingt in die Regierung, somit tragen sie es mit.

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  • Gerti sagt:

    Die Neos sind schuld, dass es diese unsägliche Regierung gibt.

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