Die Ende 2022 von den USA und den EU-Staaten eingeführte „Preisobergrenze“ richtete sich gegen Moskau: Diese Länder verpflichteten sich, russisches Rohöl nicht über einem Preis von 60 Dollar pro Barrel zu kaufen. Westliche Schifffahrtsgesellschaften und Versicherungsunternehmen durften keinen Handel mit russischem Rohöl über diesem Preis betreiben.

Die erhoffte Wirkung blieb aus.

CNN ist unglücklich über die Rolle eines „strategischen Partners“ der USA

Einnahmen und Ausgaben des Kremls erreichen Allzeithoch

Ein Jahr später stiegen Russlands Staatseinnahmen auf das Rekordniveau von 320 Milliarden Dollar „und werden voraussichtlich noch weiter steigen“, wie CNN berichtet. Ein Drittel des Geldes könnte der Kreml dabei für den Krieg in der Ukraine ausgegeben haben – „und ein noch größerer Teil soll zur Finanzierung des Konflikts im Jahr 2024 verwendet werden.“ Gemäß einer Analyse des Ökonomen Howard Shatz vom Thinktank RAND erreichten die russischen Staatseinnahmen und -ausgaben im Jahr 2023 ein Allzeithoch.

Was ist geschehen? China und Indien wurden nach der Ukraine-Invasion zu den größten Importeuren von russischem Rohöl. Dieses Öl wurden dann in weiterer Folge verarbeitet und fand auf Umwegen erst Recht wieder nach Europa zurück – halt teurer (der eXXpress berichtete).

Indien steigerte Rohöl-Käufe um mehr als 13-fache

Eine Schlüsselrolle kommt hierbei offenbar vor allem Indien zu: „Russland geht in sein drittes Kriegsjahr in der Ukraine mit einem noch nie dagewesenen Geldbetrag in der Staatskasse, der durch Rohölverkäufe an Indien im vergangenen Jahr in Rekordhöhe von 37 Milliarden US-Dollar gestützt wurde“, schreibt CNN. „Eine neue Analyse kommt zu dem Schluss, dass ein Teil des Rohöls von Indien raffiniert und dann als Ölprodukte im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar in die Vereinigten Staaten exportiert wurde.“

Indiens Käufe von russischem Rohöl sind mittlerweile mehr als 13 Mal so hoch, wie vor der Invasion, wie eine CNN vorliegende Analyse des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) ermittelt hat. „Laut der Analyse springt der strategische Partner der USA, Neu-Delhi, ein, um die Rohölkäufe westlicher Abnehmer zu ersetzen, die aufgrund der Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarsches in der Ukraine zurückgegangen sind.“

Moskau verschleiert Handelswege mit Hilfe von „Schattenflotte“

Eine Schlüsselrolle kommt dabei der „Schattenflotte“ zu, die Moskau nach den Sanktionen geschaffen hat – der eXXpress berichtete. Mit Hilfe dieser „Schattenflotte“ von Rohöltankern verschleiert Russland mit wem es wie Handel treibt, und kann so seine Gewinne massiv steigern.

CNN kommentiert: „Aufgrund der dem Kreml zur Verfügung stehenden Mittel ist Moskau besser in der Lage, einen langwierigen Krieg aufrechtzuerhalten, als Kiew, das darum kämpft, den dringend benötigten Geldfluss aus dem Westen aufrechtzuerhalten.“