Viele denken: Wenn sie geimpft sind, können sie nachher machen, was sie wollen, ohne sich anzustecken. Warum ist dem nicht so?

Die Antikörper in der Blutbahn schützen sehr gut vor schweren Infektionen. Aber es gibt noch die “Eintrittspforte”, durch die das Virus kommt: den Nasen-Rachenraum. Ein kleiner Teil der Antikörper steht auch dort bei den Schleimhäuten “Gewehr bei Fuß” und sichert diese “Eintrittspforte” ab. Wenn allerdings die Zahl an Viren zu hoch wird, können diese lokalen Antikörper eine lokale Infektion im Nasenraum nicht mehr verhindern.

Man kann nicht genügend Antikörper im Nasenraum haben, um in einem solchen Fall jedes Virus durch Antikörper abzufangen. Hier kommt es zu einer Virusvermehrung und die freien Viren befallen dann die Zellen im Nasen-Rachenraum. Das sind die Durchbruchsinfektionen, die aber so gut wie keine Symptome haben.

Nasopharynx bezeichnet den Nasenrachenraum.

Also kann es bei zu vielen Viren dennoch zu Infektionen kommen, trotz Impfung?

Ja, aber gerade hier ist die Impfung so wichtig. Denn die systemischen Antikörperzellen im Blut verhindern dann, dass sich die Infektion in den Körper weiter ausbreitet und zu einer Lungenschädigung führt.

Man sieht: Die Antikörper können bis zu einer bestimmten Anzahl an Viren eine lokale Infektion verhindern. Bei hohen Viruslasten kommt es zu Durchbrüchen. Doch dann verhindert die Impfung die Infektionen im restlichen Körper.