
Hauptsache „gut vernetzt“! So verteidigt die SPÖ Nehammer als EU-Superbanker
Bankerfahrung? Fehlanzeige. Aber Karl Nehammer (ÖVP) weiß, wer in Brüssel mit wem zu Mittag isst. Das reicht laut SPÖ für einen Spitzenjob bei der EU-Bank. Der Deal? Die SPÖ bekommt den Finanzminister, der Ex-Kanzler den 31.000-Euro-Posten. Bezahlt wird’s – wie immer – von uns.

Die neue EU-Jobformel: Beziehungen statt Bilanzen. Nicht Fachwissen oder Erfahrung zählen, sondern das richtige Parteibuch – und ein paar Kaffeekränzchen in Brüssel. Ex-Kanzler Karl Nehammer winkt ab September ein Spitzenjob bei der Europäischen Investitionsbank (EIB). 31.000 Euro Monatsgehalt, wie exxpress berichtete. Und warum? Weil er laut SPÖ in der EU „gut vernetzt“ ist.

Das reicht, meint Wirtschaftsexperte Ewald Nowotny, ehemaliger EIB-Direktor und SPÖ-Urgestein. Die Begründung: Nehammer sei zwar kein Banker, aber er kenne sich in Brüssel aus. Willkommen im Karriere-Turbo der EU! Einmal Kanzler – und dann Banker.
„Gut vernetzt“ statt gut qualifiziert?
Die Nominierung Nehammers zum EIB-Vizepräsidenten wurde von SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer unterzeichnet. Für viele ein Fall von Postenschacher alter Schule. Doch nun rückt die SPÖ aus, um die Entscheidung öffentlich zu verteidigen.
Im Ö1-Morgenjournal sagte Nowotny wörtlich: „Es ist sicherlich auch ein Vorteil, dass Herr Nehammer durch seine Zeit als Kanzler auf der europäischen Ebene bestens vernetzt ist. Natürlich, die Aufgabe der Bank selber ist eine Bankaufgabe, aber ich glaube, da kann er sich auch auf sehr gute Expertinnen und Experten in der Bank selber stützen.“

Das ist kein Ausrutscher – sondern offenbar die offizielle Argumentationslinie. Denn laut der EIB-Geschäftsordnung gilt: „Die Mitglieder des Direktoriums sind Persönlichkeiten, die sich durch Unabhängigkeit, Kompetenz und Erfahrungen speziell im Finanz- und Bankwesen und/oder mit Themen der Europäischen Union auszeichnen.“
Mit anderen Worten: Man braucht zwar keine Ahnung von Finanzen zu haben, aber bitte zumindest ein paar Händedrücke in Brüssel. Networking statt Know-how lautet die Devise. Das reicht offenbar für einen der einflussreichsten Jobs im EU-Finanzapparat.

Der Deal: SPÖ kriegt das Ministerium, die ÖVP den Tob-Job in Luxemburg
Hinter der Nominierung steht ein klassischer Koalitionsdeal. Ö1-Morgenjournal berichtete: „Molterer hat seine Partei, die ÖVP, vor geraumer Zeit daran erinnert, dass da bald ein wichtiger EU-Posten für Österreich frei wird, und der neue ÖVP-Chef Christian Stocker hat das offenbar in die Verhandlungen mit der SPÖ eingebracht. Die bekam den Finanzminister, Nehammer den EIB-Job. Ob der Deal noch weitreichender ist, weiß man nicht.“
Und weiter: „Finanzminister Marterbauer wurde dem Vernehmen nach mit der Tatsache Nehammer konfrontiert – und hatte nichts dagegen.“ Das offizielle Schreiben zur Nominierung wurde diese Woche abgeschickt. Nehammers künftiger Arbeitsplatz: Luxemburg. Dort wird er ab Herbst nicht nur Europas Milliarden mitverwalten, sondern auch mit einem Gehalt von mindestens 31.000 Euro monatlich belohnt – rund 7.000 Euro mehr als als Kanzler, und sogar mehr als der Bundespräsident.

Überraschung aus der Zeitung – und kein Kommentar
Bemerkenswert: Der dritte Regierungspartner, die NEOS, wusste nichts von der Nominierung. Die Pinken erfuhren davon aus der Zeitung – und waren gelinde gesagt überrascht. Mit öffentlicher Kritik halten sie sich aber zurück.
Gegenüber dem exxpress erklärte der NEOS-Parlamentsklub: „Die Position im Direktorium der EIB ist keine Position, die in die gemeinsame Kompetenz der Bundesregierung fällt. Das alleinige Nominierungsrecht obliegt dem Bundesministerium für Finanzen.”
FPÖ: „Rekordverschuldung und jetzt Banker – das ist ungeheuerlich“
Nicht so zurückhaltend zeigt sich die in der Opposition befindliche FPÖ: Generalsekretär Christian Hafenecker spricht vom „rot-schwarz-pinken Postenschacher im Retro-Stil der 1990er“. Besonders bitter: Ausgerechnet Nehammer, so Hafenecker, sei als Kanzler mitverantwortlich für die Rekordverschuldung Österreichs – und soll nun bei der EU-Bank über Milliarden entscheiden?
„Eine solche Vorgangsweise ist schlichtweg ungeheuerlich.“ Hafenecker fordert die Regierung auf, die Entscheidung umgehend zurückzunehmen, und richtet einen klaren Appell an NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger: „Ich erwarte mir von der NEOS-Chefin eine klare und unmissverständliche Stellungnahme zu diesem unrühmlichen Postenschacher. Traten doch die NEOS in der Opposition rigoros gegen Postenschacher auf.“
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Kommentare
Genau dies zeigt auf wie schlecht, korrupt, verlogen, respektlos, arrogant, unehrlich,falsch,rückgratlos diese EU geworden ist… hoffentlich zerfällt diese totalitäre Diktatur bald…
Tja, die EU hat für ihre Verstorbenen ein eigenes Paradies erschaffen und wir dürfen es bezahlen.
Super Artikel!!!
Was muß noch alles passieren bis endlich alle BLAU wählen??!!
Ich bin auch gut vernetzt….meine Netzstrümpf liegen noch vom letzten Fasching in der Schublade ….darf ich jetzt auch eine Bankjob haben?….Biiiiiiiiitteeeeee
Jaja, der Karli.
Eine Hand macht die Kralle und die Andere die “Flex”. Dabei fletscht er die Zähne wie ein Pitt-Bull, oder ?
Beim Handshake quetscht er dir die Rechte und haut dir auf die Schulter (Umarmung inkl.). Deshalb mögen ihn auch alle Kollegen. Ein richtiges Urviech …… Und SO diplomatisch ? Oder so jovial wie beim Dorfwirt ?
Tja Beate. So schaut der Anfang vom Ende aus. Machtgier war noch nie ein guter Berater.
Alles ist vergänglich und die NEOS schneller als sie denken.
Was war seine Leistung?
Na er hat nach 2 Jahren Schnellstudium bei Filzmaier gelernt wie man richtig quatscht und vor allem mit wem.
Sollte er vom EIB-Bestellgremium wirklich ernannt werden, gehört auch dieser ganze Bankverein aufgelöst.
Ein erfundene Studium. Den so einen billigen 4 Semester Schas kann man nur in Krems inskripieren.
Das also verstehen Schwarz und Rot unter Sozialpartnerschaft. Dient nur mehr dazu die Pfründe der Altparteien zu sichern. Noch nie, ich wiederhole, noch nie wurden die Bürger dieses Landes so verhöhnt wie derzeit von der Verlierer-Partei ÖVP. Ich hoffe niemand vergisst das so schnell.
„Die Mitglieder des Direktoriums sind Persönlichkeiten, die sich durch Unabhängigkeit, Kompetenz und Erfahrungen speziell im Finanz- und Bankwesen und/oder mit Themen der Europäischen Union auszeichnen.“
In Wahrheit ist KEIN einziger Punkt auf den zutreffend, ausser (xxx) !!!
Das die pinken (die gegen sowas immer sehr laut auftraten) schweigen liegt wohl daran, das sie selbst auch auf einen solchen Posten spekulieren.
De befürworten ja auch trotz der höchsten Schulden, Arbeitslosigkeit, Pleiten durch extrem hohe Energiepreise, sowie das ~6~Mrd teure Raketenspielzeug und stören sich auch nicht an der teuersten Regierung aller Zeiten !
Was unterscheidet die eigentlich von den grünen, die maßgeblich an dem Desaster mit schuld sind ?!
Neos? Wie die FDP in der deutschen Ampel …
Viels Glukk b ei Deins Neuhes Jopp mein Freuhnd!